Theo Waigel bei Markus Lanz: So kann Markus Söder nicht Kanzler werden

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Ex-Bundesfinanzminister Theo Waigel ist zu Gast bei Markus Lanz. Am Ende bohrt Lanz nach, wie es um eine mögliche Kanzlerschaft Markus Söders stehe.

Das Urgestein der CSU, Dr. jur. Theo Waigel, war gestern alleiniger Gast bei der ZDF-Talkshow Markus Lanz. Dort wird über die aktuelle Politik und Waigels frühere politische Karriere gesprochen. Zum Schluss bringt Markus Lanz, über den es spannende Fakten gibt, das Thema auf den CSU-Parteivorsitzenden Markus Söder.

Markus Lanz will es dann doch nochmal ganz genau wissen

Die ZDF-Talkshow ist fast zu Ende. Da erinnert der Moderator an einen Satz, welchen Markus Söder, welcher die Auflösung der Ampelkoalition fordert, in der Sendung vor laufender Kamera gesagt hat: „Berlin, Kanzlerkandidatur, schließe ich aus, mit Berlin bin ich durch.“

Lanz bohrt bei Theo Waigel (84) nach und fragt provokant, ob Waigel dies glauben würde. Dieser bejaht den Ausspruch Söders. Lanz provoziert weiter. Doch Waigel bleibt auf Kurs. Markus Lanz will es aber nicht wahrhaben und fragt, ob Waigel es doch nicht für möglich halten würde.

Theo Waigel bleibt seiner Meinung treu und klärt auf

Der Jurist und Politiker Theo Waigel ist nicht so einfach aus der Spur zu bringen. Er erklärt die Sachlage so:

„Ich würde auch klipp und klar sagen, die CSU hätte nur dann eine Chance, den Kanzler zu stellen, wenn sie zu einem Landesverband der CDU wird. Aber als eigenständige Partei, in einer Koalition, wo die anderen doppelt und dreimal so stark sind? Das ist strukturell nicht möglich!“

Waigel erinnert daran, dass an diesem Unterfangen schon größere Politiker, wie zum Beispiel Franz-Josef Strauß (t 73) gescheitert seien. Lanz lässt nicht locker. Er fragt Waigel, ob er wisse, wie groß die Versuchung für Söder sei. Waigels knallharte Antwort: „Das ist das Wichtigste am Menschen, dass er der Versuchung widersteht.“

Waigel: auf Konfrontationskurs mit den "Freien Wählern"

Der 84-jährige Theo Waigel setzt auch zum Rundumschlag gegen die Partei „Die Freien Wähler“ an. Er macht deutlich:

„Die Freien Wähler sind unser Hauptgegner bei der Europawahl und bei der nächsten Bundestagswahl!“, stellt er kompromisslos fest. „Die CSU hat immer eine Alternative. Wir lassen uns von den Freien Wählern nicht erpressen!“

Der nächste Satz ist wie eine Kampfansage:

„Wenn die Freien Wähler darauf aus sind, uns aus dem Bundestag zu kegeln, was bei dem gegenwärtigen Wahlrecht nicht völlig auszuschließen ist, dann bleibt nichts anderes übrig, als einen harten Abgrenzungskurs zu verfolgen: Jede Stimme für die Freien Wähler ist eine Stimme gegen Bayern.“

Waigel spricht sich für das gemeinschaftliche Lösen von Problemen aus

Waigel hat mit seinen 84 Lebensjahren absolut eindeutige Ansichten und äußert diese auch präzise:

„Wir müssen die großen Projekte, die anstehen, gemeinschaftlich lösen. Dazu muss die Opposition bereit sein!“ Allerdings „nicht in einer Großen Koalition“.

Auch zu Friedrich Merz, für welchen die CDU die Kanzlerschaft plant, hat Waigel eine klare Position: Dieser solle nicht als Vizekanzler in eine Koalition eintreten.

Das solltest du über Theo Waigel wissen

Geboren wird Theo (Theodor) Waigel am 22. April 1939 in Oberrohr, Bayern. Er entstammt einem Nebenerwerbslandwirtschafts-Haushalt. Nach dem Abitur studiert er Jura und macht das 1. und 2. Staatsexamen. 1967 promoviert er und wird Dr. jur.

Schon 1960 tritt Waigel in die CSU ein. Von 1988 bis 1999 war er Vorsitzender der CSU. Sein Nachfolger wurde Edmund Stoiber. Waigel hat aus seiner ersten Ehe einen Sohn und eine Tochter. In zweiter Ehe ist er mit der ehemaligen Skirennläuferin Irene Epple verheiratet. Mit ihr hat er einen weiteren Sohn.

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