Jürgen Trittin bei Markus Lanz: Sind die Grünen “abgehoben”?

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Der Grüne Jürgen Trittin trifft im Fernsehen Aussagen, die für heftige Kritik sorgen.

Kürzlich ist Jürgen Trittin in der Talkshow von Markus Lanz im ZDF zu Gast. Der Auftritt des Grünen-Politikers sorgt für Stirnrunzeln. Der Focus sieht in ihm ein “Paradebeispiel” für eine “gewisse Abgehobenheit” der Grünen. Wodurch entsteht dieser Eindruck?

Jürgen Trittin sieht die Lage der Grünen positiv

Wenn am nächsten Sonntag Bundestagswahl wäre, würden die Grünen laut der aktuellsten Umfrage gerade einmal auf 12,5 Prozent der Stimmen kommen. Die Ur-Grüne Anne Lück sagt, dass die Parteispitze die Werte der Grünen verraten habe. Jürgen Trittin sieht die Lage seiner Partei dennoch sehr positiv, wie bei Markus Lanz deutlich wird.

Laut focus.de stellt er den Zustand der Grünen sogar so positiv dar, dass der Moderator sarkastisch mit dem Spruch “Herzlich willkommen bei Schönreden TV” eingreift. Der Focus kritisiert, dass die Grünen sich selbst als “weitgehend frei von Fehlern” wahrnehmen würden.

Jürgen Trittin kritisiert Friedrich Merz heftig

Fehler sieht Jürgen Trittin dafür bei den anderen Parteien umso mehr. Genau wie Grünen-Chefin Ricarda Lang, die gegen Christian Lindner schießt. Besonders heftige Worte findet Jürgen Trittin für die Union, und vor allem für den CDU-Chef Friedrich Merz. Wie die Bild berichtet, sagt der Politiker Markus Lanz gegenüber in der ZDF-Talkshow:

Herr Merz hat gegen den Willen vieler altgedienter Mitglieder die CDU auf einen trumpistischen Kurs gebracht.

Der Grünen-Politiker vergleicht Friedrich Merz also im Fernsehen mit Donald Trump, dem ehemaligen Präsidenten der USA, der in seiner Amtszeit für zahlreiche Skandale sorgte. Markus Lanz ist von Jürgen Trittins Aussage geschockt und fragt vorsichtshalber noch einmal nach, was dieser gesagt hat.

Darum sieht der Grünen-Politiker einen “trumpistischen Kurs” bei der CDU

Auch auf Nachfrage wiederholt Jürgen Trittin seine Aussage noch einmal und begründet diese dann. Der 69-Jährige unterstellt Friedrich Merz, dass dieser “Opposition um jeden Preis” mache, und wirft dem CDU-Chef vor, dass er die CDU in eine Auseinandersetzung drücke, die er nur noch gewinnen könne, “wenn er eine Mehrheit hat für eine Alleinregierung”.

Friedrich Merz mache “alle Wege in andere Richtungen zu”. Laut dem Focus ist der Vergleich mit Donald Trump “eine üble Beleidigung und passt zu Trittins Politikstil”. Nach Jürgen Trittins Angriff listet der Focus außerdem einige Punkte auf, die zeigen, dass die Grünen selbst genug eigene umstrittene Aspekte haben.

Die Grünen haben genug eigene Baustellen

Annalena Baerbock plant Millionenausgaben für Partys und gibt über 300.000 Euro nur für Fotograf:innen und Stylist:innen aus, die sie optisch in Szene setzen. Dies wird vom Focus als “Hang zur eigenen Selbstdarstellung, zur Inszenierung als Politiker der besonderen Art – abgehoben von der restlichen grauen Masse” gesehen.

Das Nachrichtenmagazin fasst seine Meinung über die Grünen mit folgenden Worten zusammen:

Seit die Grünen im Bund wieder regieren, zeichnen sie sich durch eine gewisse Abgehobenheit aus. Als Retter des Weltklimas und Diversitäts-Prediger gerieren sie sich als die besseren Politiker – und nicht zuletzt besseren Menschen.
© picture alliance@Getty Images

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