Gastronomie: Darum wird Essen gehen bald teurer

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Restaurantbesuche dürften bald deutlich teurer werden. Schuld daran ist die Politik der Regierung.

Gastronom:innen und ihre Gäste profitieren seit 2020 von einer gesenkten Mehrwertsteuer. Als Entlastung aufgrund der Probleme in der Coronakrise liegt sie seitdem bei nur 7 Prozent statt den vorherigen 19 Prozent. Doch damit soll nun bald Schluss sein.

Restaurants sollen wieder mehr Mehrwertsteuer bezahlen

Wie die Bild berichtet, einigt sich die Ampelkoalition kürzlich auf den Bundeshaushalt für das Jahr 2024. Was dort beschlossen wird, dürfte Millionen von Gastronom:innen hart treffen. Denn ab dem 1. Januar 2024 soll für Speisen im Restaurant wieder der vor der Entlastung übliche Mehrwertsteuersatz von 19 Prozent statt 7 Prozent gelten.

Im Klartext heißt dies, dass Essen gehen für alle Bürger:innen schon in Kürze noch deutlich teurer werden sollte, als es ohnehin schon ist. Es ist zu erwarten, dass die Gastronom:innen die Steuererhöhung an ihre Gäste weitergeben werden. In Steffen Hensslers Restaurant gibt es schon länger einen Energieaufschlag.

Essen zum Mitnehmen ist nicht betroffen

Die Erhöhung der Mehrwertsteuer von 7 Prozent auf 19 Prozent gilt allerdings nur für Speisen und Getränke, die in den gastronomischen Betrieben verzehrt werden. Für Essen zum Mitnehmen fällt auch weiterhin nur eine Mehrwertsteuer in Höhe von 7 Prozent an.

Selbiges gilt auch für Speisen, die man sich durch einen Lieferdienst nach Hause bringen lässt oder für Lebensmittel im Supermarkt. In all diesen Fällen galt die reduzierte Mehrwertsteuer allerdings auch schon vor der Entlastungssenkung für die Gastronomie. Hier gibt es also keine Änderungen.

Christian Lindner will die Erhöhung kurz vorher noch stoppen

Die Steuerentlastung für die Gastronomie wird ursprünglich während der Coronaepidemie im Jahr 2020 beschlossen, um Restaurantbetreiber:innen zu entlasten. Doch auch als diese vorüber ist, gibt es große Herausforderungen für die Branche, wie stark steigende Energiepreise.

Daher wird die Mehrwertsteuersenkung, die eigentlich nur kurz gelten soll, mehrfach verlängert. Noch vor Kurzem kündigt Finanzminister Christian Lindner an, dass die Regelung bis Dezember 2024 verlängert werden soll. Laut der Bild wäre dies aber zu teuer geworden, weshalb nun schon am 1. Januar 2024 damit Schluss sein soll. Neben dem Mehrwertsteuersatz hat der Gastronom Nusret “Salt Bae” Gökçe noch ein ganz anderes Problem.

Die Branche befürchtet eine Katastrophe

Die Gastronomiebranche ist, wenig überraschend, nicht von der Erhöhung der Mehrwertsteuer begeistert. Frank Rosin, dessen Restaurant einen Stern verliert, und seine Kolleg:innen sind in Panik. Der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband (Dehoga) befürchtet eine Katastrophe. Wie die Welt berichtet, sagt die Dehoga-Hauptgeschäftsführerin Ingrid Hartges:

Eine Steuererhöhung zum Jahreswechsel hätte fatale Auswirkungen für die Betriebe der Branche und ihre Beschäftigten, aber auch für die Gäste und die Tourismuswirtschaft in Deutschland (...) Eine Erhöhung von sieben auf 19 Prozent bedeutet weniger Gäste und weniger Umsatz – Betriebsaufgaben und Insolvenzen sind vorprogrammiert.

Für Gas und Wärme gilt die niedrige Mehrwertsteuer noch länger

Während die Steuererhöhung in der Gastronomie schon ab dem 1. Januar 2024 in Kraft treten soll, gilt die Entlastung bei den Gas- und Wärmepreisen noch etwas länger als ursprünglich geplant. Auch hier sollte die Mehrwertsteuer zum Jahreswechsel wieder steigen.

Wie der Spiegel berichtet, soll der Mehrwertsteuersatz von 7 Prozent statt 19 Prozent für Gas und Wärme noch bis Ende Februar 2024 gelten.

© China News Service@Getty Images

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