Schlaganfall: Was passiert dabei genau im Körper?

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Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind weltweit die zweithäufigste Todesursache. Was genau passiert im Körper, wenn wir einen Hirninfarkt haben?

Das Wort Schlaganfall ist im Grunde genommen eher ein Sammelbegriff für mehrere Erkrankungen des Herz-Blutkreislauf-Systems. Wichtig ist, dass du verstehst, wieso es zu einem Schlaganfall kommen kann und wie du einen solchen rasch erkennst.

Was passiert bei einem Schlaganfall bzw. Hirninfarkt im Körper?

Ganz einfach erklärt, wird bei einem Schlaganfall ein Teil des Gehirns nicht mehr oder „nur teilweise" nicht mehr durchblutet. Der Grund ist, dass ein Blutgefäß verstopft ist. Dies nennt man in der Fachsprache Plaque. Am häufigsten treten diese Gerinnsel in der Halsschlagader oder dem Herzen auf.

Ein Gerinnsel löst sich dann und wird über den Blutkreislauf zum Beispiel ins Gehirn transportiert. Dort kommt es der Verstopfung eines Gefäßes, welches den Schlaganfall auslösen kann. Eine zweite Ursache kann eine Gehirnblutung sein. Hierbei reißt ein Blutgefäß. Blut tritt ins Gehirngewebe ein und löst den Schlaganfall aus. Der tatsächliche Grund für den Schlaganfall in beiden Varianten ist die Unterversorgung des Gehirns durch Sauerstoff.

Welche Symptome deuten auf einen Schlaganfall hin?

Es gibt typische Anzeichen für einen Schlaganfall, welche übrigens in verschiedenen Stärken auftreten können. Wenn du an dir oder deinem Gegenüber Lähmungserscheinungen oder Taubheitsgefühle jeglicher Art feststellst oder die Person sich darüber äußert, sollten alle Alarmglocken bei dir läuten.

Als zweithäufigstes Indiz treten Sprachstörungen, Gesichtsfeldausfall, Schwindel und Gangunsicherheit auf. Auch ein allgemeines plötzlich auftretendes Schwächegefühl, welches bis zur Bewusstlosigkeit führen kann, kann auf einen Schlaganfall hindeuten.

Wie solltest du im Ernstfall vorgehen?

Die Techniker Krankenkasse und jede Stroke-Unit (Schlaganfall-Zentrum) machen grundsätzlich deutlich, dass es jetzt um Schnelligkeit geht. Je schneller der Patient und vor allem sein Gehirn wieder mit Sauerstoff versorgt wird, umso größer sind seine Überlebenschancen und die Chance, mit so wenig wie möglich an Folgeschäden davonzukommen.

Erste Maßnahme ist es also, den Krankenwagen zu rufen. Auch Rod Stewarts Sohn musste schon 'mal mit dem Krankenwagen abgeholt werden. Der Rettung gegenüber solltest du die Symptome des Patienten so genau wie möglich beschreiben und deine Vermutung, dass es sich um einen Schlaganfall handelt, äußern. Es wird dann ein speziell bestückter Krankenwagen geschickt. Hier gilt die Regel, dass innerhalb von viereinhalb Stunden nach den ersten Symptomen die größten Chancen bestehen, sich wieder sehr gut vom Schlaganfall zu erholen.

Kann man einem Schlaganfall vorbeugen? Wenn ja, wie?

Alleine in Deutschland ereignen sich pro Jahr 250.000 Schlaganfälle, laut der Deutschen Schlaganfall-Hilfe. Ein Betroffener ist der Schlagersänger Michael Hartl, welcher nun mit den Folgen seines Schlaganfalles leben muss.

Ein Risikofaktor ist das Rauchen. Was passiert, wenn man mit dem Rauchen aufhört? Kurz gesagt: Der Bluthochdruck sinkt. Die Gefäße werden wieder besser durchblutet. Aber auch Probleme mit hohem Cholesterinspiegel tragen nicht zur Gesunderhaltung der Gefäße bei. Allem voran steht eine gesunde, ausgewogene Kost und ein Achtgeben auf das Körpergewicht.

Wie schauen die Behandlungsmöglichkeiten bzw. Reha-Maßnahmen aus?

Schon im Krankenwagen und später dann auf der Stroke-Unit des Krankenhauses werden dem Patienten sowohl blutdrucksenkende als auch gerinnungshemmende Medikamente verabreicht. In schweren Fällen kann es zum operativen Einsetzen von sogenannten Stents (kleines medizinisches Implantat) kommen. Diese verhindern, dass sich das Blutgefäß wieder verschließen kann.

Die Reha schaut dann individuell so aus, dass die Bewegungsfähigkeit, die Sprache, sowie die Selbstständigkeit wieder erlernt werden muss. Hier kommen Krankengymnastik, Sprachheilbehandlung, Ergotherapie sowie das Training der Schluckfunktion zur Anwendung.

© Photo by Jodi Jacobson@Getty-Images

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