DFB-Star Kai Havertz greift die deutschen Fans mit einer krassen Kritik an

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Bei einer Pressekonferenz im Lager der deutschen Nationalelf wirft Fußballer Kai Havertz den deutschen Fans mangelnden Support vor. Wie bitte?

Die Schuld bei anderen zu suchen, scheint im Moment gang und gäbe zu sein – auch bei manchem Spieler der deutschen Fußball-Nationalelf. Diese hat gerade ihr Lager in Wolfsburg aufgeschlagen. Bei einer Pressekonferenz sucht Havertz die Schuld für die miserable Leistung der Elf nicht etwa bei sich und seinen Kollegen. Nein, er schiebt die Schuld auf die Fans und ihre angeblich mangelnde Unterstützung. Kann es sein, dass Kai Havertz da irgendwas nicht richtig verstanden hat?

Kai Havertz hat es einfach nicht verstanden

Matthias Sammer weiß, dass der deutsche Fußball in der größten Krise der Geschichte steckt. Bis zu Kai Havertz vom FC Arsenal scheint dies aber nicht vorgedrungen zu sein.

In der Pressekonferenz greift Havertz nach der Frage, wie er die Resultate der letzten, verheerenden Länderspiele der deutschen Nationalelf sehe, doch tatsächlich die deutschen Fans an. Havertz beschwert sich, dass diese dem Team keine Unterstützung gegeben hätten. Sorry, für was denn bitte? Für 4 Siege aus sechzehn Spielen?

Da bleibt selbst dem Chefreporter von SPORT1 die Spucke weg

Da verschlägt es auch dem Chefreporter von SPORT1, Patrick Berger, fast die Sprache. Selbst auf Nachfrage von diesem, wie Havertz die Lage denn sehen würde nach nur vier gewonnenen Spielen, wiegelt der 24-jährige Arsenal-Mittelfeldspieler immer noch die Schuld ab:

„Es sollte mittlerweile jedem aufgefallen sein, in der Nachbetrachtung der WM, dass wir nicht so viel Rückhalt im Land hatten, auch wenn das andere Gründe hatte, die wir verstehen können“.

Äh, wie bitte? Einsicht und Demut? Fehlanzeige.

Verheerende DFB-Bilanz soll auch noch unterstützt werden?

Die Fakten sind knallhart. Mit Ruhm hat sich die deutsche Nationalelf in letzter Zeit augenscheinlich nicht bekleckert. Raus in der Vorrunde bei der WM in Russland 2018. Raus im Achtelfinale 2021 bei der EM. Raus in der Vorrunde bei der WM in Katar 2022.

Daran sind aber nicht die Fußballer auf dem Platz schuld, wie Kai Havertz befindet:

„Fußballerisch betrachtet war kein Support von den deutschen Fans da gewesen. Wir waren oft auf uns allein gestellt“.

Die Frage ist berechtigt: Was will Kai Havertz eigentlich?

Ok, Kai Havertz ist hochdekoriert und der jüngste Bundesligaspieler mit den meisten Einsätzen, nämlich über 100. Er wechselte zuletzt von Chelsea zu Arsenal. Damals hatte er sogar Verständnis für die Fans, denn er entschuldigte sich mit den Worten: Ich wollte nicht, dass ihr es so erfahren musstet, als sein Wechsel zu Arsenal versehentlich zu früh bekannt wurde.

Doch was man beim teuersten deutschen Fußballer des Jahres 2020 - mit 80 Millionen Ablösesumme - vermisst, ist gerade jetzt die Selbstkritik. Einsicht, oder mal ein Anflug von Selbstzweifel – nichts davon auf weiter Flur. Wie wäre es mit der Botschaft an die Fans: "Wir haben euch enttäuscht"?

Andere Spieler haben es allerdings verstanden

Ob Kai Havertz im Moment alles durch die rosarote Brille sieht, weil er sich mit dem Model Sophia Weber verlobt hat? Man weiß es nicht. Andere Spieler sehen die ernste Lage der deutschen Nationalelf dann doch wesentlich realistischer.

Gosens und Gündogan suchen die Schuld für die verheerenden Resultate bei sich selbst. Ilkay Gündogan, welcher auch im Nationalteam spielt, äußert sich so: "Es liegt jetzt an uns. Irgendwann müssen wir Spieler uns auch mal selbst hinterfragen“.

© Photo by Mario Hommes@Getty_Images

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