Eklat im Profi-Fußball: Nach dem erzwungenen Kuss stellen sich die deutschen Fußballerinnen hinter die unfreiwillig geküsste Spielerin.
Der Kuss-Skandal, welcher seit Tagen durch die Medien fegt und nicht abebben will und sollte. Nun bezieht das deutsche DFB-Frauenteam klare Stellung. Angeführt durch die Stürmerin des VfL Wolfsburg, Alexandra Popp, welche mit dem gesamten Mannschaftsrat der deutschen Frauennationalelf einen offenen Brief verfasst, rechnen sie mit Spaniens Verbandspräsidenten Luis Rubiales knallhart ab.
Team Deutschland ist bei euch: der offene Brief des Mannschaftsrates
2022 positioniert sich Lena Meyer-Landrut gegen die WM in Katar. Nun stellt sich die deutsche Fußballnational-Elf der Frauen geschlossen hinter Jennifer Hermoso (33). Die Entscheidung der Fifa, den spanischen Skandal-Präsidenten Luis Rubiales (46) von allen fußballerischen Bereichen komplett zu suspendieren, wird begrüßt. Alexandra Popp und ihre Kolleginnen schreiben in ihrem offenen Brief:
Es war nicht nur der erzwungene Kuss an Jenni Hermoso, sondern auch das Fassen in den Unterleib oder das Tragen von Athenea del Castillo. Sollte ein Funktionär und Repräsentant so etwas tun? NEIN!
Niemand, absolut niemand sollte dies als Kleinigkeit abtun
Auch dieser Satz stammt aus dem offenen Brief unserer Fußball-Frauenelf. Sie sagen klar, dass Rubiales' Verhalten nicht akzeptabel sei. Dieses aber herunterzuspielen und Druck auf Spielerinnen auszuüben - das setze dem Ganzen dann noch die Krone auf:
Nun müssen wir eigentlich dankbar sein, dass im Überschwang des WM-Finales jemand in Verantwortung wie der spanische Präsident sein vermeintlich wahres Gesicht gezeigt hat
Luis Rubiales ist nicht nur von allen Aktivitäten suspendiert
Rubiales ist aber nicht nur für die nächsten 90 Tage für alle nationalen und internationalen Aktivitäten auf Fußballebene suspendiert,- er darf sich auch Jennifer Hermoso weder selbst noch durch Dritte nähern oder mit ihr Kontakt aufnehmen.
1998 wird David Beckham durch seinen Platzverweis zum Hassobjekt. Nun erfährt Luis Rubiales, der der Meinung ist, dass er nichts falsch gemacht hat, ähnliche Reaktionen. Er verweigert seinen Rücktritt zudem vehement. Dies hat nun zur Folge, dass das gesamte spanische Frauen-Nationalteam in den Streik getreten ist.
Die spanischen Fußballerinnen streiken geschlossen
Alle 81 Spielerinnen des spanischen Fußballverbandes verkünden, dass sie nicht mehr auflaufen werden, solange Rubiales Präsident ist. Unter den 81 Spielerinnen sind auch alle 23 Weltmeisterinnen.
Aus Solidarität trat nun fast das gesamte spanische Trainerteam ebenfalls zurück. Nur einer bleibt: der ebenfalls umstrittene spanische Cheftrainer Jorde Vilda. Dieses Erdbeben geht sogar bis in den Jugendbereich des spanischen Fußballs. Weltweit bekommen die spanischen Fußballerinnen nun Solidaritätsbekundungen – darunter auch vom deutschen Nationalteam.
Luis Rubiales und seine Mutter sind sich keiner Schuld bewusst
Der suspendierte spanische Fußball-Präsident Rubiales ist sich keiner Schuld bewusst. Das sei alles nur im Eifer und der Freude des Sieges der Weltmeisterschaft passiert. Seine Mutter Ángeles Béjar berichtet, laut der Bildzeitung, von einer „blutigen“ Jagd auf ihren Sohn.
Sie tritt in den selbstgewählten Hungerstreik, um ihrem Sohn den Rücken zu stärken. Viele sehen darin den Versuch, viele Missstände im internationalen Frauenfußball nicht an die Oberfläche kommen zu lassen.