Nach Maskenskandal: Was wurde aus Fynn Kliemann?

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Der Influencer Fynn Kliemann fällt während der Pandemie in Ungnade, weil er damals schmutzige Maskendeals durchführen soll. Wie geht es ihm heute?

Es ist ein Riesenskandal, der im Mai 2022 in der Fernsehsendung ZDF Magazin Royale von Jan Böhmermann aufgedeckt wird: Der Influencer Fynn Kliemann, der unter seinen Fans bis dahin als Weltverbesserer gilt, soll einen Großteil der Corona-Schutzmasken, die er damals als nachhaltig in Europa gefertigt verkauft, in Wahrheit aus Asien bezogen haben. Was bleibt vom Skandal?

Fynn Kliemanns Alltag heute

Infolge des Skandals zieht Fynn Kliemann sich von seinem großen Projekt Kliemannsland zurück, um Schaden von diesem abzuwenden. Mittlerweile ist bei ihm aber wieder der Alltag eingekehrt, wie der Influencer jetzt im Podcast Baby got Business erzählt. Bezogen auf seinen Tagesablauf sagt er dort:

Also, der ist schon einfach sehr voll mit Arbeit. Also klassisch morgens aufstehen, ins Büro fahren. Sachen machen, E-Mails beantworten, Dinge tun und dann zwischendurch immer mal so sein gesamtes Leben überdenken. Und dann weiter E-Mails beantworten, so gemischt.

Der Influencer verrät, was sich bei ihm geändert hat

Bei Familie Musk gibt es ebenfalls einen Skandal. Obwohl bei Fynn Kliemann mittlerweile wieder Alltag eingekehrt ist, hat sich bei ihm seit dem Skandal auch einiges geändert. Im Podcast erzählt er nämlich auch, dass er nun häufig seine “Euphorie unterdrückt” und eine “Wesensverwandlung” durchgemacht habe.

Zuerst leidet Fynn Kliemann nach eigener Aussage monatelang unter Angst, und auch heute noch ist er sich unsicher, ob er sich nicht komplett aus der Öffentlichkeit zurückziehen soll. Diese Gedanken bekämpft Fynn Kliemann jedoch und vergleicht seine Situation mit jemandem, der einen Autounfall hatte und danach auch wieder fahren sollte. Bezogen auf diesen Vergleich sagt er in Baby got Business:

So ist das jetzt auch. Dass ich denke: Ich muss jetzt mal auf die Bühne, so ein Zeitungsinterview machen. Ich muss mich mal wieder mit Journalist:innen treffen. Ich muss mal einen Podcast machen. Das hab ich alles gemacht, wovor ich Angst hab. Und dann verliere ich die vielleicht wieder.

Im März wurde das Verfahren gegen Fynn Kliemann eingestellt

Rechtlicher Ärger droht dem Influencer übrigens nicht mehr: Das Verfahren gegen ihn wird im März eingestellt, wie der NDR berichtet. Er muss nun insgesamt 20.000 Euro Strafe an verschiedene gemeinnützige Organisationen zahlen, gilt aber nicht als vorbestraft. Auch Johnny Depp kommt triumphierend aus dem Gerichtssaal.

Auch das Ermittlungsverfahren gegen Fynn Kliemanns Geschäftspartner Tom Illbruck wird im Mai eingestellt, wie Spiegel Online berichtet. Tom Illbruck, gegen den wegen Betruges ermittelt wurde, muss keinerlei Strafe zahlen. Das Verfahren wird ohne Auflagen wegen Geringfügigkeit eingestellt. Melanie Müller muss sich hingegen erst einem Verfahren stellen.

Macht Jan Böhmermann die Geschichte damals größer, als sie ist?

Nachdem sowohl Fynn Kliemann als auch sein Geschäftspartner Tom Illbruck weitestgehend unbescholten aus der Sache herausgekommen sind, stellt sich die Frage, ob Jan Böhmermann die “Masken-Affäre” damals vielleicht größer gemacht hat, als sie ist.

Das Redaktionsnetzwerk Deutschland fasst die ganze Geschichte in einem aktuellen Artikel zusammen und behandelt darin sowohl die Vorwürfe als auch die Verfahrenseinstellungen. Es kommt zu dem Schluss, dass Böhmermanns Veröffentlichungen “richtig und wichtig” waren. Das RND schreibt:

Kliemann muss also begreifen, dass es nicht nur Recht und Unrecht im juristischen Sinne gibt, sondern auch richtige und falsche Entscheidungen im Leben. Sein Publikum lernt vielleicht daraus, niemandem mehr bedingungslos zu folgen.
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