100 000 Euro Verlust bei der Tournee: Bitterer Flop für Sänger Wincent Weiss

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Das kommt schon einem Desaster gleich. Pop-Sänger Wincent Weiss verliert eine "hohe sechsstellige Summe" bei seiner Deutschland-Tour.

Wie groß sind die Probleme in der deutschen Konzertlandschaft wirklich? Was sind die Ursachen, und was bedeutet dies für die Zukunft einer ganzen Branche im kulturellen Bereich? Der Pop-Sänger Wincent Weiss hat mit dem Hamburger Abendblatt gesprochen. Wie kann es sein, dass ein erfolgreicher Sänger mit zwölf gut besuchten Konzerten in ganz Deutschland einen sechsstelligen Verlust einfährt?

Die Kosten für ein Konzert sind für Interpreten enorm gestiegen

Die Tickets für seine Arena-Tournee verkauft der beliebte Sänger, welchen wir von Songs wie „Irgendetwas gegen die Stille“ und „Irgendwie anders“ kennen, noch vor der „Corona-Krise“. Während dieser haben es gerade Künstler schwer. Sie dürfen nicht auftreten, Menschenansammlungen sind von der Regierung verboten.

Der sympathische Sänger verkauft die Tickets für je 65 Euro. Eine Summe, von der er heute sagt, dass da noch 'was übriggeblieben wäre: vor Corona, vor der Inflation und vor den stark gestiegenen Transportkosten - all diese Faktoren machten aus seiner Tour ein Minusgeschäft.

Vor Corona war alles anders

Im Interview mit dem Hamburger Abendblatt macht Weiss, welcher wie Florian Silbereisen es kaum erwarten konnte, auf der Show-Bühne zurück zu sein, klar:

Früher war so etwas immer super, super wirtschaftlich, und jetzt habe ich hoch sechsstellig aus privater Tasche draufgezahlt

Dies habe nichts damit zu tun, dass nicht genügend Tickets verkauft worden seien, sondern liege schlicht an den gestiegenen Kosten. Diese hätten sich nahezu verdreifacht! Dann hilft es auch nicht, wenn ganze 120.000 Zuschauer:innen zu seinen Konzerten strömen – der Verlust entsteht dennoch.

Die deutsche Konzertbranche schwächelt

Wincent Weiss' "Vielleicht Irgendwann" – Tour sei halt nun mal von ihm als einem deutschen Interpreten und nicht von einem internationale Superstar wie Beyoncé oder Robin Williams, welcher in Köln vor Vermögensberatern die Bühne rockt.

Diesen Superstars werden die Tickets auch bei deutlich höheren Preisen aus der Hand gerissen – bei deutschen Interpreten sei dem leider nicht so. Der Künstler meint dann aber, dass er seine Tour unbedingt machen wollte. Die Zuschauer:innen hätten so lange warten müssen, wegen Corona.

Nächstes Jahr ist leider Pause – die Inflation als Kulturbremse

Da schwingt nicht nur Ernüchterung mit, da spürt man ein bisschen Wehmut. Wincent Weiss mag seine eigenen Worte nicht, als er sagt, dass es nächstes Jahr keine Arena-Tournee von ihm geben werde. Er müsse abwarten und könne nur hoffen, dass die Inflation abflacht und die Preise sich wieder normalisieren.

Nochmal kann er keinen sechsstelligen Mehrbetrag aus eigener Tasche berappen. Wie fing eigentlich die Karriere des Künstlers aus Bad-Oldesloe an?

Am Anfang sieht es gar nicht so glänzend für den Sänger aus

Er ist Kandidat bei Dieter Bohlens Deutschland sucht den Superstar und landet auf dem 29. Platz -dann ist er 'raus. Weiss lässt sich aber nicht entmutigen und macht weiter Musik. Mit seinen Deutschpop-Balladen kommt er auch richtig gut bei den Deutschen an.

Sein Song „Musik sein“ wird 2016 zu einer der meistverkauften deutschen Singles und bringt ihm seine erste goldene Schallplatte. Mit dem Lied „Feuerwerk“ landet er wieder in den deutschen Charts. Auch sein Album „Irgendwas gegen die Stille“ steigt gleich auf Platz drei der Albumcharts ein.

© Photo by Frank Hoensch@Getty_Images

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