Wirbel bei "Bares für Rares": Der Verkauf eines „Betonklotzes“ landet vor Gericht

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Der „Weltempfänger“ der Künstlerin Isa Genzken sorgt schon bei "Bares für Rares" für Wirbel. Aber das dicke Ende sollte erst danach kommen.

Krankenpfleger Jörg Friedrich kommt mit einem Betonklotz zu "Bares für Rares". Moderator Horst Lichter hat in den letzten Jahren viel Kurioses bei der ZDF-Trödelshow gesehen, aber das erstaunt ihn dann doch. Schnell klärt Kunstexperte Detlev Kümmel auf: Das ist richtig teure Kunst. Alles läuft dann wie gewohnt, aber danach kommt Ärger und ein Gerichtsverfahren auf Händlerin Susanne Steiger zu.

Ein Betonklotz oder doch ein Kunstwerk?

Verkäufer Jörg Friedrich kommt selbstbewusst mit einem recht kurios auszuschauenden Betonklotz mit zwei Antennen zur XXL-Ausgabe der ZDF-Trödelshow "Bares für Rares". Horst Lichter (61), welchem man gerade noch eine Ehekrise nachgesagt hat, kann sich dann nicht zurückhalten und meint:

„Es ist das erste Mal in einer Sendung von ‚Bares für Rares XXL‘, dass jemand mit einem Stein kommt. Das hat sich bis jetzt noch keiner getraut!“

Schnell wird aber klar, dass es sich hier um das Werk einer der besten Künstlerinnen unserer Zeit handelt. Es ist das Objekt „Weltempfänger“ der deutschen Künstlerin Isa Genzken (74).

Der Erlös liegt dann doch weit unter der Expertise

Experte Detlev Kümmel klärt auf und übertrifft die Erwartungen des Verkäufers um 5000 Euro. Seine Expertise liegt bei 30.000 bis 35.000 Euro. Im Händlerraum sieht die Sache dann aber etwas anders aus. Die Skulptur wechselt für 16.000 Euro den Besitzer.

Neue stolze Besitzerin ist die sympathische Händlerin Susanne Steiger (41), welche auch ein überraschendes Privatleben führt. Geschäftstüchtig wie sie ist, gibt sie das Objekt in eine weitere Auktion.

Die Künstlerin Isa Genzken zieht indessen vor Gericht

Isa Genzken, welche gerade erst vom Kunstmagazin Monopol zur einflussreichsten Künstlerin 2023 gekürt wurde, erfährt von dem Verkauf ihrer Skulptur und will ihr Kunstwerk zurück. Grund hierfür sei, dass sie nicht der Aussage des Krankenpflegers Jörg Friedrichs zustimmt.

Dieser sagte, dass Genzken 2011 ein paar Tage bei ihm wohnte, da sie in einer psychisch schwierigen Verfassung gewesen sei und sie ihm dieses Kunstobjekt als „Dankeschön“ überlassen habe. Das Intervenieren Genzkens hat dann in der Tat unangenehme Folgen für Susanne Steiger.

Susanne Steiger gibt die Skulptur zur Auktion bei Sotheby‘s

Die Händlerin hat den wahren Wert des Kunstwerks sofort erkannt. Geschäftstüchtig wie sie ist, gibt sie die Skulptur bei Sotheby’s in die Auktion. Die Preisvorstellung liegt bei satten 30.000 bis 50.000 Euro. Doch dann kommt die einstweilige Verfügung Genzkens beim Auktionshaus an. Das Objekt geht aus der Versteigerung.

Nun taucht laut dem Kölner Stadtanzeiger ein weiteres Schreiben auf. Genzken ist laut einem Gutachten seit 2011 geschäftsunfähig. Die Schenkung zugunsten des Krankenpflegers Friedrichs wäre somit nicht rechtens, da der Betreuer der Künstlerin von der Schenkung nichts wusste.

Die Herausgabe scheitert vor Gericht

Bei Bares für Rares kann ein winziger Fehler ein Vermögen kosten. In der Causa Genzken hat das Bonner Landesgericht entschieden. Der Antrag wird von Zivilrichter Dominik Bitzenhofer zurückgewiesen. Der Grund?

Friedrichs ist von der Rechtmäßigkeit der Schenkung ausgegangen. Zehn Jahre lang hört er nichts von der Künstlerin. Somit habe er rechtmäßig Besitz über das Objekt erhalten. Ob Genzken weitere juristische Schritte unternimmt, ist derzeit nicht bekannt.

© Photo by Swen Pförnter@Getty_Images

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