Beatrix von Storch wird den meisten Menschen als kontroverse AFD-Politikerin bekannt. Doch welche "Politik" betreibt sie in ihrem Privatleben?
Aufgrund ihrer Haltung zur aktuellen Flüchtlings- und Geschlechterpolitik in Deutschland spaltet die stellvertretende AfD-Partei- und Fraktionsvorsitzende Beatrix von Storch immer wieder die Gemüter. Auf jeden Fall stellt sich die Frage, wer hinter der öffentlichen Beatrix von Storch steckt, und wie sie außerhalb der Rednerpulte tickt.
Politikerin aus dem Hochadel
Die Politikerin, die mit vollem Namen Beatrix Amelie Ehrengard Eilika von Storch heißt, wird am 27. Mai 1971 in Lübeck als Beatrix Herzogin von Oldenburg geboren. Väterlicherseits entstammt sie einem der bedeutendsten Hochadel-Geschlechter, dem Haus Oldenburg, welches seit mindestens 1000 Jahren besteht.
Was im ersten Moment edel klingt, trägt eine bittere Geschichte in sich. Die taz berichtet im Artikel "Eine schrecklich braune Familie", dass ihr Großvater mit den Nazis günstige Immobilien-Geschäfte machen wollte. Die taz schreibt weiter:
Die Anbiederung des Chefs des Hauses Oldenburg an die Nationalsozialisten war durchaus typisch für den nord- und ostdeutschen Adel.
Schon früh schlägt sie eine politische Richtung ein
Ein Jahr nach Beatrix kommt ihre Schwester auf die Welt. Die beiden Mädchen wachsen mit ihren Eltern in Kisdorf auf, einer Gemeinde in Schleswig Holstein. Sie macht Abitur und schließt ihre Lehre zur Bankkauffrau in Hamburg ab.
Danach beginnt Beatrix von Storch ein Jura-Studium in Heidelberg und im schweizerischen Lausanne. Sie zeigt erstes Interesse an der Politik - und das nicht nur als stille Teilnehmerin. Sie tritt sowohl Vereinen bei, die in der neo- bis rechtskonservativen Richtung angesiedelt sind, und gründet auch selbst solche.
Liebesglück über gemeinsames Interesse
Während sie ihre politischen Fühler ausstreckt, lernt sie auch den BWL-Studenten Sven von Storch kennen. Beide setzen sich für Adlige ein, die Entschädigung dafür fordern, dass ihre Familienbesitze 1945 der Sowjetzone zum Opfer fielen. Das gemeinsame Interesse führt dazu, dass sie Gefühle füreinander entwickeln und beschließen, auch privat einen gemeinsamen Weg zu gehen.
Das Paar heiratet im Oktober 2010 auf Schloss Eutin in Schleswig-Holstein und lebt in Berlin. Drei Jahre später treten sie in die Alternative für Deutschland, kurz AfD, ein.
Eigene Haltung sorgt innerhalb der AfD für Kritik
Die Politikerin steht für ein traditionelles Rollenbild, welches sie beispielsweise beim "Marsch für das Leben" deutlich macht. Diese Berliner "Lebensrechtsbewegungs-Demo" zeigt vor allem klare Kante gegen Schwangerschaftsabbrüche, Sterbehilfe, Stammzellenforschung und weitere Themen dieser Richtung.
Trotz ihrer persönlichen Lebenseinstellung bleibt sie selbst kinderlos und erntet selbst von ihrer Partei Kritik - ein Grund mag sein, dass beispielsweise ihre Kollegin Alice Weidel selbst mit einer Frau liiert ist.
Warum sorgt Beatrix von Storch immer wieder für Aufsehen?
Die AFD aus Thüringen wird vom Verfassungsschutz beobachtet, wie in der Zeit nachzulesen ist. Übrigens wurde selbst Bundespräsident Steinmeier einst von den Verfassungsschützern überwacht. Die sozialen Netzwerke nutzt die AFD-Politikerin jedenfalls regelmäßig und sehr geschickt, um die Gemüter zu erhitzen, und um Diskussionen über ihre Aussagen oder ihre Person zu entfachen.
Das sorgt dafür, dass die Partei nicht nur Zuwächse von rund 30 Prozent im Osten Deutschlands erhält, sondern dass es auch zu tätlichen Angriffen auf AFD-Politiker:innen kommt: mehrmals wurde Von Storch schon mit einer Torte beworfen; auch fielen schon Autos von AFD-Verantwortlichen Brandstiftungen zum Opfer.
