Der Honigdachs: Ein höchst aggressives Tier

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Das auch als Kap-Zorilla bekannte Raubtier ist ein kleines, scheinbar niedliches Tier, das aber sehr wild werden kann. Wir erklären Dir, warum.

Der Honigdachs gehört zur selben Familie wie Frettchen und Dachse. Sein lateinischer Name ist Mellivora capensis. Auch andere Namen sind für ihn in Verwendung: Kap-Zorillaund Ratel.

Wenn man Dir von den aggressivsten Tieren der Welt erzählt, wirst Du wahrscheinlich die Schwarze Mamba, eine der vielen Haiarten, Löwen, Hyänen oder Krokodile nennen... Aber kaum jemand wird den Honigdachs erwähnen, obwohl er ein recht gefährliches Raubtier ist.

Das aggressivste Tier der Welt

Diese Marderart hat eine Haut, die hart wie Leder ist, und scharfe Zähne. Man findet ihn von Nordindien bis zur Arabischen Halbinsel, aber auch in Afrika südlich der Sahara (außer in Madagaskar). Der Kap-Zorilla fühlt sich in den unterschiedlichsten Lebensräumen wohl, sowohl in Steppen als auch in Savannen, im Buschland und in Wäldern.

Auf den ersten Blick wirkt dieser Marder harmlos: Dieses kleine Tier wiegt nur etwa 15 Kilo, ist 75 Zentimeter lang und etwa 30 Zentimeter hoch. Er hat ein zweifarbiges Fell: Bauch, Beine, Schwanz und der untere Teil des Kopfes sind schwarz behaart. Der obere Teil des Kopfes und der gesamte Rücken sind dagegen weiß.

Du denkst vielleicht: der kann doch keine Katze erschrecken – aber weit gefehlt! Der Honigdachs gilt als das aggressivste Tier der Welt, nichts kann ihm widerstehen.

Der Honigdachs liebt Honig

Als Allesfresser hat der Marder eine besondere Vorliebe für Honig - daher auch der Name seiner Gattung, "Mellivora": Mit seinen Krallen, die beim ausgewachsenen Tier durchschnittlich 4 Zentimeter lang sind, öffnet er Bienenstöcke, um sich satt zu fressen.

Den Namen Honigdachs (honey badger) bekam er von den Angelsachsen. Er ist übrigens nicht allein unterwegs, um den wertvollen Nektar zu stibitzen, sondern arbeitet Hand in Hand mit einem Indikator, einem Vogel, der ihn durch einen spezifischen Gesang zu den Bienenstöcken führt. Diese besondere Zusammenarbeit wird als „Mutualismus“ bezeichnet.

Der Honigdachs greift sogar Raubkatzen an

Der Rest der Nahrung des Honigdachses besteht aus anderen Tieren, vor allem aus Beute, die er in Bodennähe fängt, wie Termiten, Eidechsen, Skorpione, Nagetiere, Schlangen (auch giftige) und Regenwürmer.

Beute unter der Erde gräbt er mit seinen langen Krallen aus, aber er schreckt auch nicht davor zurück, größere Tiere anzugreifen: Hasen, Gnus, und sogar Löwen oder Geparden. Im Internet kursieren zahlreiche Videos, in denen zu sehen ist, wie der Honigdachs weitaus größere Tiere angreift, manchmal auch mit Erfolg.

Die besonderen physischen Merkmale des Honigdachses

Dank seiner sehr dicken Haut ist er besonders widerstandsfähig gegen Insektenstiche, Schlangenbisse, aber auch gegen Angriffe von Raubkatzen. Zu seinem Pech kennen die anderen Tierarten aber keine Gnade, auch ihn zu fressen, wenn sie ihn schnappen.

Dieser Marder ist sehr schnell und für seine Ausdauer bekannt. Er hat auch eine Fähigkeit, die unter Säugetieren eher ungewöhnlich ist: Er kann rückwärts gehen und sogar rennen. Ist der Honigdachs etwa jenes ungewöhnliche Tier, das die Ex-Kanzlerin Angela Merkel liebt?

Der Honigdachs ist ein schwer zu fangendes Tier

Angesichts der Gefahr, die von diesem kleinen Säugetier ausgeht, könnte man versucht sein, es einzusperren. Das wäre aber ein großer Fehler, denn der Honigdachs ist ebenso wild wie schlau. Der britische Sender BBC hat Bilder ausgestrahlt, auf denen ein Honigdachs zu sehen ist, der im Krüger-Nationalpark in Südafrika in einem Gittergehege eingesperrt ist.

Wie „Edward mit den Scherenhänden“ gelingt es dem Tier, innerhalb weniger Minuten zu fliehen, indem es einfach die Schlösser öffnet. Diese Szene passt gut zu Tierfotos, die uns zum Lachen bringen. Die Häftlinge aus der Serie "Prison Break" könnten sich da einiges abschauen!

© Willie van Schalkwyk@Getty

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