Deutschland gegen Frankreich 2:1: Der Rudi-Völler-Effekt macht es möglich!

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Auferstanden von den Toten. Sie kann es noch, die deutsche Nationalelf. Frankreich erlebte ein Team, welches hinten stabil und vorne eiskalt war.

Das war ein Abend, wie ihn die Fußball-Welt schon viel zu lange nicht mehr gesehen hat. Die Stimmung im Signal-Iduna-Park in Dortmund erinnerte an alte Zeiten. Der Kessel kochte und die deutschen Fans waren wieder da. Nicht nur bei diesen hatte es, nach Hansi Flick, Klick gemacht. Das deutsche Team stand wie ein Mann auf dem Feld. Da war eine Spiellaune zu sehen, dass einem das Herz aufging.

Dann rennt Müller aufs Tor zu und macht ihn einfach rein

Die französische Elf unter Trainer Didier Deschamps ist brandgefährlich und gibt alles. Doch die Stars der Franzosen wie Kilian Mbappe oder Kolo Muani bleiben farblos. Dann kommt die 3. Spielminute. Die Franzosen stürmen auf den deutschen Kasten zu, aber die Abwehr steht stabil hinten.

Der Ball ist nun auf dem Weg zum französischen Tor. Gnabry passt auf Henrichs, der legt in der Mitte ab. Und dann steht das bayrische Urgestein Thomas Müller goldrichtig und haut den Ball ins Netz. Seine Jubelpose braucht keine Übersetzung. Da entlud sich der Frust vergangener Tage, das Stadion war im Freudentaumel.

Der Ball ist rund, ein Spiel dauert 90 Minuten, und Tante Käthe hat’s gerichtet

Die Franzosen schauen etwas erstaunt und ratlos durch die Gegend, aber sie wären nicht Vizeweltmeister, wenn sie aufgeben würden. Lange Zeit kann Deutschland das 1:0 durch frühes Pressing halten. Aber da ist mehr als das. Da ist Spielfreude, Angriffslust, und endlich die richtige mentale Einstellung.

Das spüren alle, auch die Blauen. Es kommt zu einem fulminanten Ende des Spiels, welches an Spannung kaum zu überbieten war. Die 87. Minute des Spieles ist angebrochen. Der eingewechselte Kai Havertz, welcher kürzlich noch die deutschen Fans kritisiert, legt Leroy Sané brillant vor, und dieser ballert das runde Leder zwischen die Pfosten – unhaltbar für Torwart Maignan.

Es brauchte schon einen Foulelfmeter für den Anschlusstreffer

Frankreich lief seinen Vorschusslorbeeren hinterher. Die Schlussphase des Spieles gleicht einem Hexenkessel. Der überragende Abwehrspieler Antonio Rüdiger versucht alles, um den deutschen Kasten sauber zu halten. Zimperlich war dieser bekanntlicherweise noch nie.

Die deutsche Mannschaft sprüht vor Elan und Begeisterung, da kann man mal übers Ziel hinausschießen. Gerade noch Torschütze, ist Sané etwas übermotiviert und verursacht einen Foulelfmeter. Griezmann ist für seine Präzision bekannt und verwandelt - für unseren Marc-André ter Stegen unhaltbar - den Strafstoß in der 89. Minute.

Das Spiel ist aus und alles fängt wieder neu an

Nach dem Spiel ist vor dem Spiel. Interimstrainer Rudi Völler machte von Anfang an klar, dass er nur bis zum Länderspiel gegen Frankreich als Interimstrainer zur Verfügung steht. Es stehen weiterhin Gespräche an, wer denn nun die schwere Nachfolge von Hansi Flick übernehmen wird.

Zwar gilt Julian Nagelsmann als Favorit in der Trainersuche. Der FC Bayern München scheint ihn auch schon freigestellt zu haben, aber warten wir es ab. Eines ist klar: Rudi Völler und sein Dreigestirn Hannes Wolfes und Sandro Wagner zeigten, dass diese Mannschaft es noch kann.

Im Oktober geht es in den Endspurt für die EM-Qualifikation

Im Interview nach dem fulminanten Sieg gestern zeigt Völler, dass wir immer noch den Ball flach halten sollten. Aber eine gewisse Freude konnte auch er nicht verbergen. Er wünscht sich, dass so bald als möglich ein neuer Trainer oder ein neues Trainerteam seinen vorläufigen Platz einnimmt.

Hoffentlich können wir dann wieder Matthias Sammer Lügen strafen, welcher den deutschen Fußball in der größten Krise der Geschichte sieht. Dann geht es im Oktober über den großen Teich, und die deutsche Elf kann zeigen, wie sie gegen das Team der USA agieren werden.

© Photo by Stefan Matzke@Getty_Images

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