Fußball-Ikone David Beckham: Sein Platzverweis macht ihn 1998 zum Hassobjekt

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Fußball-Star David Beckham erinnert sich ungern an seinen Platzverweis 1998 bei der WM in Frankreich. Danach wurde er zum Hassbild der Fans.

Fußball ist weltweit die beliebteste Sportart, mit einer Fan-Gemeinde von immerhin 3,5 Milliarden Menschen. Dieser Sport weckt Emotionen wie kaum ein anderer. Gerade in England sind die Fans für ihren Enthusiasmus bekannt. Diese identifizieren sich mit Fußball - dabei geht es nicht nur Heimat und Familie, sondern auch um nationalen Stolz. Als David Beckham 1998 mit einer roten Karte vom Platz fliegt, erlebt er danach einen Hater-Storm der ganz besonderen Art.

Der Tritt, der Beckham einen folgenschweren Platzverweis einbringt

Es ist die Fußball-Weltmeisterschaft in Frankreich 1998. David Beckham ist damals einer der besten Mittelfeldspieler Europas. Bis heute gehört er auch zu den reichsten Fußballern der Welt. Der Druck ist groß – ein Sieg muss her, gegen Argentinien. Da kann es schon mal ruppig zugehen. Allerdings ist das, was Beckham da machte, ein No-Go.

Warum auch immer, er verpasst Diego Simeone, einem argentinischen Nationalspieler, einen bösen Tritt. Der Schiedsrichter sieht es und kann gar nicht anders, als Beckham mit einer roten Karte des Platzes zu verweisen. Was dann kommt, ist schlimmer als ein Horror-Trip.

Ich musste leiden, aber meine Familie noch viel mehr

Im Interview mit der Sport-Webseite The Athletic spricht Beckham über die Folgen seines Platzverweises im Jahr 1998. Die Fans machen ihn deshalb für das Elfmeterschießen und das Ausscheiden ihrer Mannschaft aus dem Turnier verantwortlich. Ein Spießrutenlauf der Sonderklasse folgt für den Fußballer. Sein Großvater rief ihn an und sagte:

David, es klopfen Leute an meine Tür, die sagen, dass du das ganze Land und deine Familie im Stich gelassen hast.

Den Hasstiraden folgen handfeste Attacken

Er ist damals das Ziel vieler Hassäußerungen. Auch der Schauspieler Heinz Hoenig, erfährt, als er mit 71 nochmals Vater wird, enormen Hass über Social Media. Die englischen Fans verzeihen ihrem Fußball-Star seinen Fehler nicht. Nach den verbalen Angriffen folgen Taten. Diese haben einen bleibenden negativen Eindruck auf David Beckham(48) gemacht:

Ich konnte nicht durch London fahren. Ich konnte in London nicht spazieren gehen. Ich konnte nicht in Restaurants gehen. Ich konnte nicht in Bars gehen. Selbst meine Freunde wollten nicht mit mir ausgehen

Viele Jahre soll dieser Zustand angehalten haben

Sehr beängstigend sind die weiteren Ausführungen des englischen Ex-Nationalspielers. Verbale Angriffe sind eine Sache und nicht in Ordnung, aber was dann passiert beschreibt er so: "Wenn ich an einer Ampel anhielt, schlugen die Leute gegen mein Auto oder spuckten es an."

Dies soll so noch über ein Jahr nach der WM bei einem Auswärtsspiel passiert sein. Die Folge war, nach Aussagen von Beckham, dass er sich fast nicht mehr auf die Straße getraut habe.

Einem Kollegen ist er bis heute hingegen sehr dankbar

Nicht alle sind gegen David Beckham in dieser schweren Zeit. Ja, er hat einen Fehler gemacht und bitter dafür gebüßt. Dass das keine tolle Aktion bei der WM war, ist dem damals 23-Jährigen klar. Am Tiefpunkt angekommen, erfährt er dann aber auch mentale Unterstützung.

Sein Mannschaftskollege Tony Adams spricht ihm aufmunternde Worte in der Kabine zu. Er solle sich keine Sorgen machen. Er habe einen Fehler gemacht, ok. Aber er solle einfach weitermachen. Noch heute denkt David Beckham, der mit dem Ex-Spice-Girl Victoria Beckham veheiratet ist, mit Dankbarkeit an diese Worte seines Kollegen zurück.

© Photo by Visionhaus@Getty_Images

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