Oliver Kahn bekommt ein Angebot eines saudischen Spitzenklubs: Wie reagiert er?

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Nach Medienberichten bekommt Oliver Kahn ein Angebot des saudischen Fußballvereins Al-Hilal. Wird er wechseln?

Laut t-online.de berichtet das arabische Medium Asharq Al-Awsat kürzlich darüber, dass Oliver Kahn, der seit mehreren Monaten von seiner Tätigkeit als Vorstandsvorsitzender des FC Bayern freigestellt ist, ein Angebot des saudi-arabischen Fußballclubs Al-Hilal vorliegt. Nun äußert sich der 54-Jährige selbst zu den Gerüchten.

Wird Oliver Kahn Klubchef in Saudi-Arabien?

Nach dem Bericht ist für Oliver Kahn die Position als Klubchef des saudi-arabischen Spitzenvereins vorgesehen. Ergreift er nun die Chance und wechselt nach dem Zoff um sein Aus beim FC Bayern München tatsächlich zu Al-Hilal? In einem Interview mit der tz äußert sich der 54-Jährige nur schwammig zur Sache. Er sagt der Zeitung gegenüber:

Was die Zukunft bringt, wird sich zeigen. Es gibt einige Optionen, die ich mir gerade aus unternehmerischer Sicht ansehe (...) Dazu gehört auch die Entwicklung des Fußballs in Saudi-Arabien.

Der 54-Jährige reist im September nach Saudi-Arabien

Gerade erst im September reist der ehemalige Torhüter und Vorstandsvorsitzende, über dessen Karriere es spannende Fakten gibt, nach Saudi-Arabien, und besucht dort unter anderem auch den Al-Hilal.

Außerdem ist Oliver Kahn beim Al-Nassr FC zu Besuch und schießt dort Fotos mit dem Fußballstar Cristiano Ronaldo. Der Grund seiner Saudi-Arabien-Reise ist es, sich Eindrücke von der Entwicklung des Fußballs dort zu verschaffen, wie Oliver Kahn angibt.

Der Ex-Vorstandsvorsitzende kassiert viel Kritik für seine Reise

Dass Oliver Kahn nach Saudi-Arabien reist und dort auch noch viele öffentlichkeitswirksame Fotos mit Stars machen lässt, kommt bei vielen Medien und in den sozialen Netzwerken nicht gut an. Schließlich steht das Land immer wieder wegen seiner schlechten Menschenrechtslage in der Kritik. Der Jurist Michael Ott erklärt Sport1 gegenüber:

Ich halte es für grundfalsch, dass Oliver Kahn dem Sportswashing-Projekt der saudi-arabischen Liga noch mehr Aufmerksamkeit verschafft. Dazu kommt ein Werbevideo für ein saudisches Luxus-Shoppingcenter (...) Das kann man auch nicht mehr mit Entwicklungshilfe für den Fußball erklären. Das dient allein dem Abkassieren auf dem Rücken der Menschenrechte.

Oliver Kahn verteidigt sich

Oliver Kahn muss für seinen Saudi-Arabien-Besuch also viel Kritik einstecken. In seinem Interview mit der tz verteidigt sich der 54-Jährige nun. Er erklärt, dass er nach Riad eingeladen wird, um dort “eine Präsentation über Fußballclubs in Europa zu halten”.

Oliver Kahn sagt, dass er sich dabei auch ein “Bild über die Entwicklung der Saudi Professional League gemacht” habe, und dass er von den negativen Reaktionen auf seine Reise nicht überrascht sei, weil er diese erwartet habe. Gegenüber der tz verteidigt er seinen Aufenthalt in Saudi-Arabien, der von so vielen kritisiert wird, mit den Worten:

Ich bin grundsätzlich ein Freund davon, sich die Gegebenheiten selbst vor Ort genau anzuschauen, bevor man sich eine Meinung bildet. Die Welt ist etwas komplizierter als manche sie darstellen. Sie ist nicht nur schwarz und weiß.
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