Friedrich Merz: Es wird keinen Machtkampf um die Kanzlerkandidatur der CDU/ CSU geben

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Der CDU-Vorsitzende Friedrich Merz macht deutlich, dass es diesmal nicht zu einem innerparteilichen Machtkampf um die Kanzlerkandidatur kommen wird.

Die nächste Bundestagswahl ist zwar erst im September 2025, aber schon jetzt werden Forderungen zur Kanzlerkandidatur in der Union laut. Markus Söder hat zwar gesagt, dass er sich nicht aufstellen lassen werde, doch lauert er nach Meinung mancher Beobachter dennoch auf seine Chance. Der Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen, Hendrik Wüst, äußert sich kampfeslustig. Nun hat der Partei-Vorsitzende mahnende Worte zur Kanzlerkandidatur laut werden lassen.

Friedrich Merz wird es nicht wieder zu einem Machtkampf kommen lassen

Der CDU-Vorsitzende Merz (68) erklärt im Interview mit der Deutschen Presse Agentur, dass, solange er der Parteivorsitzende sei, es nicht zu einem Machtkampf wie im Jahr 2021 um die Kanzlerkandidatur kommen werde. Mit einem Seitenhieb auf Söder sagt er:

„Dafür verstehen Markus Söder und ich uns einfach auch persönlich zu gut. Und er weiß auch, dass wir das nicht so wiederholen werden und auch nicht wollen wie 2021. Ich werde es auch nicht zulassen, dass so etwas noch einmal geschieht.“

Sieht sich Friedrich Merz als der „geborene Kanzlerkandidat“?

Während hinter den Kulissen seine Partei wohl schon Merz' Kanzlerschaft plant, hält er sich im Interview zurück. Die Frage, ob er bei vorgezogenen Neuwahlen der „geborene Kanzlerkandidat“ sei, beantwortet er diplomatisch:

„Darüber sprechen wir in der Union zwischen CDU und CSU. Erst die Parteivorsitzenden, dann selbstverständlich auch die Landesvorsitzenden. Wenn es so weit ist. Und daran halten wir uns.“

Die Frage der Kanzlerkandidatur erfordert große Demut

Nachdem es im Bundestag schon Zoff mit Bundeskanzler Scholz gab, geht Friedrich Merz seinen Weg unbeirrt weiter. Der Volljurist Merz weiß, was eine Kanzlerschaft fordert. Ihm ist wichtig, dass er keine Entscheidung trifft, welche nicht die Befürwortung seiner Familie bekommt. Er führt weiter aus:

„Ich gehe mit großer Demut und einem ganz großen Respekt an diese Frage heran, weil ich weiß, dass dieses Amt das wichtigste ist, das in der Bundesrepublik Deutschland politisch zu vergeben ist.“

Hendrik Wüst fordert ein Mitspracherecht

Der Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen, Hendrik Wüst (48), hat sich am Donnerstag im Magazin Spiegel allerdings kampfeslustig gezeigt. Er macht klar, dass für ihn die Frage der Kanzlerkandidatur noch nicht entschieden sei, und fordert seine Mitsprache ein.

Dies erklärt Wüst mit dem föderalen Charakter der Union. Für ihn ist es logisch, dass auch die CSU die Kandidatur beanspruchen könne. Gerade dieses System des Föderalismus würde eine:n Kanzlerkandidat:in die größtmögliche Unterstützung im Wahlkampf garantieren.

Hendrik Wüst und Friedrich Merz bei der Ministerpräsidenten-Konferenz, Berlin, 2023 Photo by Kay Nietfeld@Getty_Images

Ist Merz der heimliche Favorit in der Unions-Kanzlerkandidatur?

Obwohl die reguläre Bundestagswahl erst 2025 stattfinden wird, herrscht Einigkeit darüber, dass spätestens im Sommer 2024 der Kanzlerkandidat bekannt gegeben werden soll. Einer gilt schon jetzt als Favorit um den Posten.

Auch wenn Friedrich Merz eher den Ruf hat, zu polarisieren, ist dieser laut Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmers (CDU) Meinung der haushohe Favorit. Laut Kretschmer würden Markus Söder, Alexander Dobrindt und auch er selbst Merz bei einer Kandidatur „sehr unterstützen“.

© Photo by Peter Kneffel@Getty_Images

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