UFO-Bericht der US-Regierung: Beobachten uns Außerirdische?

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US-Militärpiloten haben in den letzten Jahren "unidentifizierte Flugphänomene" beobachtet. Was sagt der Bericht der US-Regierung aus 2021 darüber?

Werden wir von Aliens beobachtet? Für die US-Regierung, die im Herbst 2021 einen Bericht über "unidentifizierte Luftphänomene" veröffentlichte, haben die mysteriösen Luftfahrzeuge, die von Militärpiloten gesichtet wurden, nichts mit potenziellen kleinen grünen Männchen zu tun. Sie werden vielmehr mit realen Gegnern der USA in Verbindung gebracht.

Barack Obama bestätigt den ersten offiziellen Bericht zu dem Phänomen

Nach jahrzehntelanger Geheimhaltung wies der Kongress 2020 die Exekutive an, die breite Öffentlichkeit über die Aktivitäten der Pentagon-Einheit zur Untersuchung dieser Beobachtungen zu informieren, die der US Navy unterstellt ist. Der diesbezügliche Bericht, der unter Aufsicht der Direktion der amerikanischen Geheimdienste (ODNI) erstellt wurde, dürfte die Alien-Fans aber enttäuschen.

Kurz zuvor hat das seriöse US-Fernsehmagazin "60 Minutes" diesem Thema noch eine Reportage gewidmet. Ex-Präsident Barack Obama setzte dann noch schelmisch einen drauf, indem er in einer Comedy-Show angab, dass er bei seinem Einzug ins Weiße Haus gefragt habe, ob es ein geheimes Labor gebe, in dem "außerirdische Exemplare und Raumschiffe aufbewahrt werden". Dann fügte er hinzu:

Sie haben ein wenig nachgeforscht und die Antwort war nein. Was wahr ist - und das meine ich ernst - ist, dass es Videos und Bilder von Objekten am Himmel gibt, von denen wir nicht genau wissen, was sie sind.

Videos von Militärpiloten zeigen unglaubliche Flugmanöver

Das Pentagon veröffentlichte Videos, die von Piloten der US Navy aufgenommen wurden und Begegnungen im Flug mit „UFOs“ zeigen. Eines der Videos – die alle in Schwarz-Weiß sind - stammt vom November 2004, die beiden anderen vom Januar 2015.

Auf dem einen ist ein sich schnell bewegendes längliches Objekt zu sehen, das wenige Sekunden, nachdem es von den Sensoren an Bord des US-Navy-Flugzeugs erfasst wurde, nach einer plötzlichen Beschleunigung nach links verschwindet.

„Unidentifizierte Luftphänomene“ statt außerirdischer Raumschiffe

In einem anderen Video ist ein Objekt über den Wolken zu erkennen, wobei sich der Pilot fragt, ob es sich um eine Drohne handelt. Im Pentagon werden diese Bilder sehr ernst genommen.

Um jede Verbindung mit „Wesen von einem anderen Planeten“ zu vermeiden und die Piloten zu ermutigen, solche Beobachtungen ohne Angst vor Spott zu melden, bezeichnet das Militär diese nicht mehr als "unidentifizierte Flugobjekte" (UFOs), sondern als "unidentifizierte Luftphänomene".

Im Luftraum tummeln sich verschiedenste Luftfahrzeuge

Das Ziel ist, dass die Experten des Militärs und der Geheimdienste ihre Videos analysieren und so viele Flugzeuge wie möglich identifizieren. „Der weltweite Luftraum ist überfüllt", erklärt ein Pentagonbeamter, der anonym bleiben will.

Neben Passagierflugzeugen wird er auch von militärischen Drohnen durchquert, die entweder aus den USA oder aus dem Ausland stammen können. Daneben fliegen dort auch Multikopter (kleine vierarmige Drohnen mit Kameras, die im Handel erhältlich sind) und Wetterballons, die insbesondere für Wettervorhersagen verwendet werden, und von denen es Tausende verschiedene Modelle gibt. Ganz zu schweigen von US-Militärprototypen, die unter strengster Geheimhaltung getestet werden.

Eine genaue Videoauswertung soll Aufklärung bringen

Je nach der Fluggeschwindigkeit der Militärpiloten, der Sonnenreflexe, der Uhrzeit und der Wetterverhältnisse, kann es schwierig sein, das beobachtete Luftfahrzeug zu identifizieren. Eine Zuordnung ist aber möglich: durch mathematische Analysen, das Abgleichen von Fotos, die aus verschiedenen Winkeln aufgenommen wurden, etc.

Das Pentagon veröffentlicht keine dieser Erkenntnisse, um potenziellen Gegnern keine Hinweise zu geben. Es gilt: Ein Objekt, das auf einem Video als sehr schnell erscheint, kann sich nach der Analyse der Bewegungen des Ozeans, des Flugzeugs, das es geortet hat, und seiner eigenen Bewegungen, letztlich doch recht langsam bewegen.

„Unidentifizierte Luftphänomene“ gibt es oft

Susan Gough, eine Sprecherin des US-Verteidigungsministeriums, sagt in einer Stellungnahme:

Je mehr Daten wir sammeln, desto mehr können wir den Abstand zwischen identifiziert und nicht identifiziert verringern, und desto mehr können wir strategische Überraschungen in Bezug auf die Technologien des Gegners vermeiden.

Denn was das Militär beunruhigt, ist, dass diese Phänomene, die sehr häufig beobachtet werden ("mehr als ein oder zwei Mal pro Woche", so die Pentagon-Beamtin), von Technologien zeugen, über die die USA nicht verfügen.

Steckt Auslandsspionage hinter den „Unidentifizierten Luftphänomenen“?

Luis Elizondo, ein ehemaliger Militär, der an der Arbeit des Pentagons zu diesem Thema beteiligt war, informierte im Sender ABC:

Eigentlich wissen wir nicht, was das ist. Was wir wissen ist, dass, was auch immer diese Luftfahrzeuge sind, sie von Fähigkeiten zeugen, die über die nächste Generation hinausgehen. Und das ist das, was für die nationale Sicherheit beunruhigend ist: Sie können alles übertreffen, was wir in unserem Bestand haben.

Für das Pentagon sieht das alles sehr nach Spionage in den Trainingszentren der US-Armee aus, wie Luiz Elizondo betont:

Unsere Flieger trainieren auf die gleiche Weise, wie sie kämpfen. Und wenn jemand da draußen ist und versucht herauszufinden, wie wir trainieren (...), dann verschafft ihm das einen Vorteil.

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