Titan-Implosion: Die letzten Minuten an Bord waren wie im Horrorfilm

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Es ist eine Tragödie, welche fünf Männer das Leben gekostet hat. Nun berichtet ein spanischer Ingenieur, was wirklich passierte an Bord der Titan.

Sie waren fast dort, wo sie hinwollten – beim Wrack der 1912 gesunkenen „Titanic“. Jetzt sind nur noch Trümmerteile des Tauchboots zu sehen. Die Tragödie ist, dass dieses riskante Unterfangen fünf Männer das Leben gekostet hat. Lange wird gerätselt, was genau passierte in den Minuten vor der Implosion und warum. Ein spanischer Ingenieur gab nun seine Sicht der Dinge im spanischen Nachrichtenkanal „Nius“ preis.

Es muss wie ein Horrorfilm gewesen sein

Der spanische Ingenieur Jose Luis Martin kennt sich mit U-Booten und Physik aus. Das Tauchboot „Titan“ will fünf Passagiere zum Wrack der „Titanic“ bringen. Es soll ein Abenteuer der Luxusklasse werden. Doch das Unterfangen endet jäh.

Dass das Tauchboot implodierte, ist mittlerweile bestätigt. Doch der spanische Ingenieur hat Berechnungen angestellt. Er kommt zu dem Schluss, dass, bevor die Titan implodierte, sie sich für einen Zeitraum von 48 bis 71 Sekunden im freien Fall befunden haben muss. Ein absoluter Horrortrip für die Passagiere.

Den Männern im Boot muss alles schlagartig klar geworden sein

Das, was dann kommt, will man sich gar nicht vorstellen. Selbst das Titanic-Trauma von Kate Winslet erscheint hier lächerlich. Martin führt weiter aus, dass in dieser langen Zeitspanne von eventuell über einer Minute den Männern an Bord klar geworden sein müsse, was passieren wird.

In diesem freien Fall wurden ca. 900 Meter zurückgelegt. Hierzu wendet Martin einfache physikalische Berechnungen an, aus dem Gewicht des Bootes, der Masse, der Schubkraft, der Beschleunigung, der Fallgeschwindigkeit und dem Reibungskoeffizienten.

Dann war da nur noch die totale Dunkelheit der Tiefe des Meeres

Der Grund für diesen freien Fall der „Titan“ sei der Ausfall des Motors gewesen. Das Tauchboot kommt somit aus dem Gleichgewicht. Dann kommt eine Vermutung des Ingenieurs hinzu. Er spekuliert, dass dann die Passagiere einer menschlichen Regung nachgaben.

Martin kann sich vorstellen, dass die Insassen sich allesamt am Bullauge drängten. Somit kippte das Gefährt und stürzte praktisch senkrecht in die Tiefe des Meeres. Es geht dem Ingenieur Martin sichtlich nahe, als er sagt:

Stellen Sie sich den Horror vor, die Angst und die Qual. Während der gesamten Zeit befanden sich die Insassen in absoluter Dunkelheit

Der freie Fall führte zur Implosion

Der Notfallmechanismus war für so eine Extremsituation schlicht nicht ausgelegt. Es gab keine Rettung. Auch der Pilot konnte nichts mehr machen – ihn trifft wohl keine Schuld. Es kommt zur Implosion. Also der schlagartigen Zertrümmerung eines Hohlkörpers durch äußeren Überdruck.

Das Wrack der „Titanic“ liegt bei ca. 3800 Metern Tiefe. Das U-Boot implodierte wohl bei dem Stand von 3000 Metern. Da muss ein Druck von ca. 300 Kilo pro Quadratzentimeter auf das Boot geherrscht haben. Da genügt ein kleiner Fehler in der Außenhaut des Bootes, und es wird zerdrückt wie eine Coladose.

Wer sind die zu beklagenden Opfer?

Ist es der Fluch der Titanic? Das sind die Menschen im U-Boot. Das Tauchboot wird von Stockton Rush (61), dem Chef der Betreiberfirma Oceangate gesteuert. Vier Passagiere hat er an Bord. Den Franzosen Paul-Henri Nargeolet (77), den englischen Abenteurer Hamish Harding (58), und einen Vater mit seinem Sohn.

Der englisch-pakistanische Unternehmensberater Shahzada Dawood (48) drängte seinen Sohn Suleman (19), doch auch mit an Bord zu kommen. Der wollte laut der Aussage seiner Mutter eigentlich zuerst nicht mit. Nun fand er den Tod mit seinem Vater an Bord der „Titan“.

© Photo by Armin Weigel@Getty_Images

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