"Komplett los kommt man nicht": Einstiger Parade-Spieler über seine Zeit beim FC Bayern

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Der siebenmalige Bayern-Meister und Weltmeister von 1990, Klaus Augenthaler, ist 65 Jahre alt geworden. Der perfekte Zeitpunkt, um einen Blick zurück auf seine Karriere zu werfen.

Er gilt lange Zeit als Parade-Spieler der Bayern. Im Jahr 1976 tritt er dem FC Bayern bei und bleibt dem Verein 15 Jahre treu ergeben. In seiner Anfangszeit trainiert er gemeinsam mit der deutschen Fußball-Legende Gerd Müller, der Deutschland 1974 zum Weltmeister-Titel schießt.

Der Parade-Spieler über eine Fußball-Legende

Im Interview mit "msn" erinnert Augenthaler sich an die gemeinsame Zeit mit Müller, der im August 2021 verstorben ist:

Als Stürmer konnte ich von ihm (Gerd Müller; Anm. d. Red.) lernen, habe mich dann aber zum Abwehrspieler umfunktioniert, und da wurde mir im Training von Gerd vorgeführt, wie man gegen einen Topmann verteidigen sollte und muss. Anfangs hatte ich keine Chance, weil ich immer sofort den Ball wollte, wenn er ihn annahm - aber du kamst nicht ran. Gerd streckte den Hintern raus und hatte dicke Oberschenkel. Ich habe dann gewartet, bis er sich drehte. Da er kein Sprinter war, konnte er zumindest nicht weglaufen. Bei seinen kleinen, kurzen Bewegungen musstest du aufpassen.

Als Augenthaler bei den Bayern beginnt, ist Müller der gefeierte Held, von dem es viel zu lernen gibt. Der Tod der Fußballlegende ist für viele ein schwerer Schock. Für Augenthaler war es auch ein Auslöser, um an seine Anfangszeit zurückzudenken. Er erzählt, wie er von Müller Abschied nahm:

Ich habe da viele Videos von ihm gesehen, die Gedenkfeier in der Allianz Arena miterlebt, da denkst du an die Zeit, als du zu Bayern kamst und er der große Held war. Er hatte Deutschland zum WM-Titel 1974 geschossen.

Vom Profi-Spieler zum Trainer

Eine bittere Pille für den einstigen Bayernspieler ist der neue Rekord von Robert Lewandowski, der Müllers Rekord aus der Bundesliga-Saison 1971/72 übertroffen hat. Damals hat Gerd Müller 40 Tore in der Saison geschossen.

Dass der Rekord jetzt von Lewandowski übertroffen ist, ist für viele mit Bedauern verbunden: "Ich fand es schade, dass Lewandowski Gerd Müllers Rekord geknackt hat. Dieses Gefühl hatten viele."

Nach seiner Zeit als Spieler beginnt Augenthaler seine Karriere als Trainer wie so viele Profis. Und das, obwohl er gar nicht Trainer werden wollte, wie er im Interview auf die Frage verrät, ob er seine Trainerkarriere als zu kurz empfand:

Nein, weil ich eigentlich nie Trainer werden wollte. Nun waren es doch einige Stationen. Nürnberg war okay, da konnte ich ständig hin und zurück fahren; dann Leverkusen und Wolfsburg … Ich kann mir nicht vorstellen, dass ich noch einmal einsteigen würde, wenn ein Angebot käme; aushelfen könnte ich vielleicht.

Mittlerweile beschränkt Augenthaler sich darauf, die Legenden des FC Bayerns zu trainieren und will auch keiner anderen Trainerjobs mehr annehmen:

Mir macht der Trainerjob, wie ich ihn jetzt ausübe, Spaß - wenn ich mit den Jungs unserer Weltauswahl unterwegs bin. Die nehmen noch an, was du ihnen beibringen willst. Komplett los kommt man nicht vom Trainerdasein.

Wie es dem einstigen Bayern-Profi mit dem älter werden geht, verraten wir euch im Video.

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