Das Böse in der menschlichen Natur: Die neuesten Erkenntnisse der Wissenschaft

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Im Menschen gibt es viele böse Wesenszüge, und diese stehen kausal miteinander in Verbindung. Hier sind die neuesten Erkenntnisse der Forscher.

Seit es Menschen auf diesem Planeten gibt, ist klar, dass jeder einen anderen Charakter hat. Doch dem ist nicht genug. Es gibt unter uns das wirklich Böse, und es gehört zum Menschen wie das Atmen.

Das Böse im Menschen existiert

Serienkiller, Vergewaltiger, Millionen-Betrüger, brutale Schläger, Kinderschänder und auch der sadistische Chef – sie alle haben etwas gemein – in ihnen überwiegt das Böse. Auch wenn ihre offizielle Zahl im kleinen Prozentbereich liegt - der Schaden, welchen sie anrichten, ist enorm. Manche Fälle erwecken starkes Medieninteresse, wie etwa der Mordversuch an Lady Gagas Hundesitter.

Forscher und Psychologen der 3 Universitäten von Ulm, Koblenz und Kopenhagen haben nun tiefere Einblicke in dunkle Seite des Menschen gebracht. Tatsächlich handelt es sich um einige bestimmte Prinzipien, welche ausschlaggebend dafür sind, ob jemand ein Massenmörder oder ein fieser Vorgesetzter wird.

Der dunkle Faktor

Eine nun veröffentlichte Studie in der Fachzeitschrift „Psychological Review“ fasst diese negativen Prinzipien unter dem Begriff D-Faktor oder auch "Dunkler Faktor" zusammen. Dieser Faktor beinhaltet Eigenschaften wie Egoismus, das Fehlen von Skrupel, Schuldgefühlen oder Gewissensbissen, und die Abwesenheit von Mitleid oder Empathie.

Manch Betroffener geht sprichwörtlich „über Leichen“. Er nimmt kollaterale Schäden in Kauf, solange er damit seinen Nutzen optimal erreicht, egal ob es sich hierbei um Geld, eine Machtposition oder einen anderen Vorteil handelt. Dabei ist dieser Mensch davon überzeugt, dies sei sein Recht und er tue nichts Böses.

Von Egoisten, Machiavellisten, Narzissten, Psychopathen und Sadisten

Die sogenannte "Dunkle Triade" wird zum ersten Mal 2002 von den kanadischen Psychologen Delroy L. Paulhus und Kevin M. Williams beschrieben. Sie besteht aus 3 Säulen: dem Machiavellismus, dem Narzissmus und der subklinischen Psychopathie. Diese stehen kausal miteinander in Verbindung. Für die Forscher kommen auch Faktoren wie Egoismus, Gehässigkeit, moralische Enthemmtheit, Sadismus und übertriebene Ansprüchlichkeit mit ins Tal des Bösen.

Dunkle Triade, asoziale Persönlichkeitsstörung, Psychologie-Konzept Olivier de Moal@Getty_Images

Ist ein Mensch ein Narzisst, dann gehen sie davon aus, dass er auch psychopathische Wesenszüge besitzt. Die Forscher gehen sogar so weit, dass sie sagen, wer den D-Faktor hat, habe generell die Tendenz, kriminell zu werden.

Vom G-Faktor zum D-Faktor

Die Wissenschaftler fanden heraus, dass es eine Übereinstimmung vom G-Faktor und D-Faktor gibt. Der G-Faktor geht auf den englischen Psychologen Charles Spearman zurück und bedeutet „general factor of intelligence“. Kurz erklärt bedeutet dies, dass, wer bei einem Intelligenztest gut abschneidet, auch bei weiteren gut abschneiden wird.

Die Forscher behaupten nun, dass dies bei dem D-Faktor ähnlich sei. Wer mehrere D-Eigenschaften in sich trage, würde mit böser Freude und Genuss seine Angestellten mit unerreichbaren Zielen quälen, seine Frau betrügen und demütigen, seine Kinder schikanieren, die Steuer systematisch hinterziehen und dabei nicht einen Funken von Reue verspüren.

Wie schützt man sich gegen solche Menschen?

Das Wichtigste ist generell immer, das Gegenüber gut zu beobachten. Wie verhält sich mein Gegenüber? Mein Chef, mein Gesprächspartner oder mein Lebenspartner. Dann sollte man immer in sich hineinhören und sich selbst fragen: Wie fühle ich mich in dieser Situation?

Wir alle haben eine innere Stimme. Auch wenn dies für dich vielleicht zunächst als schwacher Schutz gegen Machiavellisten und subklinische Psychopathen klingt – es hilft. Es hilft dir, dich zu schützen. Eine der wichtigsten Lektionen, welche es zu lernen gibt, ist weiters: Zu lernen, nein zu sagen.

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