Wirtschaftsminister Robert Habeck rät dem Fußballer Manuel Neuer, die “One Love”-Armbinde zu tragen. Warum?
Nach den Regeln der FIFA soll der Mannschaftskapitän der deutschen Fußballnationalmannschaft bei der Weltmeisterschaft in Katar auf das Tragen der “One Love”-Armbinde verzichten. Robert Habeck sieht dies jedoch anders.
Robert Habeck äußert sich in Talkshow
Ob Manuel Neuer die Armbinde, auf der ein Herz und bunte Farben zu sehen sind, tragen soll, ist derzeit heftig umstritten. In der Sendung Markus Lanz mit dem gleichnamigen Moderator äußert sich nun Robert Habeck zu der Angelegenheit.
Der Wirtschaftsminister sagt, er selbst würde die Armbinde an Manuel Neuers Stelle trotz Verbot tragen und wäre “interessiert” daran zu sehen, wie der Schiedsrichter im Stadion reagiert, wenn der Mannschaftskapitän so ein Zeichen setzt.
Der Minister sieht die Armbinde als “moderaten Protest”
Tatsächlich sei das Tragen der “One Love”-Armbinde nämlich ein “moderater Protest”, wie er in der Talkshow sagt. Robert Habeck spricht in diesem Zusammenhang auch von anderen Protesten im Sportbereich, die seiner Meinung nach etwas bewirkt hätten.
Als Beispiel nennt der Grüne den Kniefall, den der Footballspieler Colin Kaepernick 2016 in einem Stadion in den USA symbolisch durchführen, um auf Rassismus aufmerksam zu machen. Laut Habeck habe diese kleine Geste dann zu weiteren Protesten geführt.
Dafür steht die “One Love”-Armbinde
Auch wenn es für manche unwichtig erscheinen mag, ob Manuel Neuer als Mannschaftskapitän in Katar nun die “One Love”-Binde trägt oder nicht, so haben sowohl das Tragen als auch der Verzicht jeweils eine große symbolische Wirkung.
Laut des Focus soll die Binde nämlich “als Symbol für Gleichberechtigung, Diskriminierungs- und Meinungsfreiheit” stehen. Sie ist eine Gemeinschaftsaktion von mehreren europäischen Ländern, die damit dem Gastgeberland Katar zeigen wollen, was ihnen wichtig ist.
Dieses “Problem” gibt es mit der Armbinde
Die FIFA untersagt den Mannschaften nun jedoch das Tragen der symbolischen “One Love”-Armbinde und droht mit Strafen, falls die Mannschaften gegen dieses Verbot verstoßen.
Laut der Frankfurter Rundschau würde die Armbinde bei der Regierung in Katar wahrscheinlich als Provokation aufgefasst. Das Land steht nämlich in der Kritik, weil es die Werte, für die die Armbinde steht, anders auffasst als westliche Nationen.
So gelten in dem Wüstenstaat beispielsweise völlig andere Menschen- und Frauenrechte. Homosexualität, die mit den Regenbogenfarben auf der Armbinde symbolisiert wird, gilt dort als Verbrechen und wird bestraft.
Sponsoren ziehen Konsequenzen
Nach all dem Ärger um die Armbinde mit dem Herz in Regenbogenfarben ziehen nun auch erste Sponsoren der deutschen Nationalmannschaft Konsequenzen. Laut des Magazins Business Insider kündigt die Supermarktkette Rewe sofort ihren Sponsorenvertrag mit dem DFB.
Andere Sponsoren sind in dieser Hinsicht noch zögerlicher. So will beispielsweise die Telekom erst einmal mit dem DFB reden. Auch Volkswagen ist vom Verbot der “One Love”-Armbinde nicht begeistert und bezeichnet dieses als “nicht akzeptabel”.
Konsequenzen hat der Autokonzern bisher jedoch noch nicht gezogen. Stattdessen möchte er gemeinsam mit dem DFB an “positiven Veränderungen” arbeiten. Die Lufthansa hingegen gab offiziell bekannt, dass sie ihre Partnerschaft mit dem DFB nicht beenden wird.
Weitere interessante See and So-Artikel:
