Karl Lauterbach: Darf er den Arzt-Titel eigentlich tragen?

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Eines ist sicher: Karl Lauterbach ist der deutsche Bundesgesundheitsminister. Auch sein Medizinstudium ist wohl bestätigt. Der Rest ist zu erörtern.

Er war während der Corona-Krise mit seiner nahezu omnipräsenten Anwesenheit aus keiner Fernseh-Talkshow wegzudenken: Karl Lauterbach. Er liebt Titel. Seiner ist besonders lang und wohlklingend. Voll ausgeschrieben lautet dieser: Prof. Dr. med. Dr. sc. Karl Wilhelm Lauterbach. Aber wie schaut das mit seiner Approbation aus? Und wie viel Epidemiologe steckt wirklich im Bundesgesundheitsminister?

Das kann als gesichert angesehen werden: Lauterbach hat Medizin studiert

Der heute 60-jährige Karl Lauterbach hat im Jahr 1982 das Abitur abgelegt und wohl sofort mit dem Studium der Humanmedizin an der RWTH Aachen angefangen. Er scheint das Studium auch mit dem Staatsexamen abgeschlossen zu haben. Allerdings hat er erst 20 Jahre später seine Approbation beantragt, wie hna.de informiert.

Für eine Approbation musste man in Deutschland bis 2004 achtzehn Monate lang Arzt im Praktikum sein. Das war Lauterbach nie. Im Jahr 2010 beantragt Lauterbach seine Approbation und erhält sie auch.

Ist Lauterbach Arzt oder Epidemiologe - oder doch etwas ganz anderes?

Bei der Talkshow „Talk im Hangar-7“ des österreichischen Senders Servus-TV ist während der Corona-Krise die Ex-Frau von Karl Lauterbach, Dr. med. Angela Spelsberg, zu Gast. Es geht um Corona. Der Moderator Michael Fleischhacker kommt während der Sendung auf Lauterbach zu sprechen:

„Sie und Ihr Ex-Mann Karl Lauterbach haben ja gemeinsam in Harvard studiert, und da frage ich mich als Laie: wenn zwei Menschen an einer Spitzen-Uni das gleiche studieren, dann –

Dr. med. Angela Spelsberg unterbricht den Moderator aber mit folgender interessanter Information:

„Nein, er hat ja nicht das Gleiche studiert wie ich. Er war in Health Policy and Management. Ich war in Epidemiologie.“

Der Bundesgesundheitsminister ist ein Gesundheitsökonom

Schon bevor er 2021 zum Bundesgesundheitsminister in der Ampel-Koalition unter Kanzler Olaf Scholz wird, muss Lauterbach viel Kritik und Häme einstecken. Er gehört laut einem Ranking zu den eher unbeliebten Politikern in Deutschland. Während der Corona-Krise scheint Lauterbach in jeder Talk-Show im TV zu sein - vielleicht zu oft?

Als gesichert gilt, dass Karl Lauterbach an der Universität Harvard in Cambridge, USA, von 1989 bis 1992 Health Policy and Management (Gesundheitspolitik und Management) studierte. Er schließt das Studium mit dem „Master of Science“ ab. Dabei handelt es sich jedenfalls um einen vorwiegend ökonomischen Titel, und nicht einen medizinischen.

Als Epidemiologe hat Lauterbach nie gearbeitet

Von 1996 bis 1997 hatte er eine Professur am neu gegründeten Institut für Gesundheitsökonomie in Köln inne. Schon ein Jahr später wird er der Direktor dieses Instituts.

Die Weltwoche bestätigt die Aussage von Lauterbachs Ex-Frau Angela Spelsberg, dass Karl Lauterbach nicht einen einzigen Tag als praktizierender Arzt gearbeitet hat. Das Blatt geht sogar weiter und sagt, dass er dies auch nie vorhatte. Lauterbachs Ansinnen sei immer die Politik gewesen.

Obwohl Lauterbach von der CDU zur SPD wechselt, fehlt ihm noch etwas

Seine politische Karriere beginnt Karl Lauterbach in der CDU. Erst im Jahr 2001 wechselt er zur SPD. Seit 2005 wird er stets per Direktmandat in den deutschen Bundestag gewählt.

Mit seiner geschiedenen Frau Dr. med. Angela Spelsberg hat der Minister vier Kinder. Zu Karl Lauterbach gibt es viele private Fakten. Im März 2021 erklärt Lauterbach in einem RTL-Interview, dass ihn das Amt des Bundesgesundheitsministers zwar ausfülle, aber es fehle ihm doch noch etwas zum Glück: eine liebevolle Frau.

© Photo by Michael Kappeler@Getty_Images

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