Luisa Neubauer: Herr Lanz, jetzt machen wir uns hier nicht lächerlich

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Einen Schlagabtausch der Extraklasse lieferten sich gestern Abend Moderator Markus Lanz und Aktivistin Luisa Neubauer. Wer macht sich hier lächerlich?

In der beliebten und renommierten ZDF-Sendung Markus Lanz lieferte sich der Talkmaster mit dem FPD-Politiker Konstantin Kuhle und der Umweltaktivistin Luisa Neubauer einen heftigen Schlagabtausch zum Thema der Klimapolitik. Hier legt der clevere Moderator, wie so häufig, gerne den Finger in die Wunde. Neubauer wird beim Thema E-Mobilität recht ungehalten und verliert die Contenance.

Eine hitzige Debatte und die Frage: Wer macht sich hier lächerlich?

In der Mitte des Formates geht es um das Thema E-Mobilität. Eigentlich wendet sich Lanz an den FDP-Politiker Kuhle mit der Frage, ob die Regierung nicht Anteil an der Wut der Bevölkerung habe, da die Politik im Bereich Verbrenner-Aus „ausscheren“ würde.

Neubauer, welche nicht nur ein Klimageld von der Regierung fordert, wirft der Automobilbranche schon bei der IAA Internationalen Automobilausstellung das sogenannte „Greenwashing“ (PR-Methode, um Firmen umweltfreundlicher nach außen darzustellen, als sie sind) vor. Lanz widerspricht: "Eine Halle waren Verbrenner, der Rest waren E-Autos, das können Sie doch nicht sagen!"

Jetzt giftet Neubauer zurück: "Herr Lanz, jetzt machen wir uns hier nicht lächerlich. Es braucht mehr Mobilität jenseits vom Auto.“

Was ist mit dem immensen Arbeitsplatzverlust?

Neubauer ist schon davor richtig in Fahrt beim Thema E-Mobilität. Dann mischt sich der Journalist der Zeit, Marc Widmann, ein, und behauptet, dass selbst Porsche und Mercedes inzwischen auf E-Fahrzeuge setzen würden. Die geforderte Transformation würde doch stattfinden.

Auch hier kommt Luisa Neubauer, welche ein Leben voller Geheimnisse führt, gleich richtig in Fahrt: "Als Verkehrsminister müsste man die Eier haben, den Konzernen mal ’ne Ansage zu machen."

Lanz wirft die berechtigte Frage ein, was denn mit den 800.000 Jobs sei, welche an der Automobilindustrie hängen würden. Neubauer erwidert, dass die dann die Elektrobusse für den ÖPNV bauen könnten.

Nun wacht Konstantin Kuhle wieder auf

Kuhle verteidigt sich nach allen Seiten und greift nun unterschwellig Luisa Neubauer an. Er argumentiert, dass er es als sehr schwierig ansehe, mit dem Deutschland-Ticket nach München zu fahren und dort, wo die Elite der deutschen Ingenieurskunst zeige, was im Bereich der E-Mobilität möglich ist, zu sagen, dass dies Greenwashing sein.

Diese Aussage verpufft allerdings, so wie schon zuvor die Diskussion über ein ganz anderes wichtiges Thema.

Markus Lanz: Die Regierung lässt die Sektorenziele schleifen

Auch wenn die neue Halbzeitbilanz der Regierung angeblich besser als ihr Ruf ist, fängt Lanz seine Sendung mit einer Diskussion über die geplanten Änderungen bei der Austragung der Bundesjugendspiele an. Politiker Kuhle kritisiert diese. Das greift Moderator Markus Lanz gleich auf.

Der FDP-Politiker wollte eine Grundsatzdebatte über die sinkende Leistungsbereitschaft der Deutschen anfangen. Markus Lanz fragt spitzfindig:

"Ist es nicht ironisch, dass ausgerechnet aus der FDP die Klage kommt, dass es jetzt bei den Bundesjugendspielen quasi Sektorenziele gibt, während Sie selber beim Klima die Sektorenziele schleifen?"

Das Heizungsgesetz sei schuld, dass die Menschen so verärgert seien

Dieser Meinung ist der Journalist Marc Widmann. Die Regierung hätte das Gesetz „falsch kommuniziert“. Doch das ist wohl nur die Spitze des Eisberges. Luisa Neubauer beschwert sich:

"Es gibt, Stand jetzt, in der Ampel keinen Konsens, sich für die Pariser Klimaziele einzusetzen. Der Regierung ist das Koalitionsklima wichtiger als das Weltklima.“

Kuhle gibt zu bedenken, dass wir insgesamt weniger CO2 ausstoßen müssen, um die Klimaziele zu erreichen.

© Photo by Fabian Sommer@Getty_Images

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