Hirntumor: Darum musste ein Achtjähriges Mädchen im Urlaub sterben

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Ausgerechnet im Urlaub stirbt ein kleines Mädchen an einem Hirntumor. Warum ist diese Krankheit so wenig erforscht?

Laut der Daily Mail sterben allein in Großbritannien jährlich 5.300 Menschen an Hirntumoren. Etwa 88.000 Briten leiden an dieser schlimmen Erkrankung, die oft tödlich ausgeht. Auch für eine achtjährige Britin kommt im Urlaub jede Hilfe zu spät. Das liegt auch an den mangelnden Forschungsgeldern.

Tod zwölf Tage nach der Diagnose: Die kleine Emily hatte keine Chance

Wie die Daily Mail berichtet, verbringt das Ehepaar Andy und Sarah Smith aus Großbritannien mit seinen zwei Kindern einen Urlaub in der Grafschaft Suffolk an der englischen Ostküste. Die achtjährige Emily und der zwölfjährige Harry genießen die Familienreise. Plötzlich fühlt Emily jedoch ein seltsames Gefühl am Arm, und am nächsten Tag ist dieser taub.

Als die besorgten Eltern ihre kleine Tochter in eine Klinik bringen, wird dort ein sogenanntes “diffuses Mittelliniengliom”, ein Hirntumor, entdeckt. Trotz sofortiger Behandlung fällt das Mädchen in ein Koma und stirbt nur zwölf Tage nach der Diagnose. Die Eltern sind in tiefer Trauer. Um ihr totes Kind trauert auch Cristiano Ronaldos Freundin Georgina.

Hirntumore werden in der Forschung fast “vergessen”

Dass es zu diesem schrecklichen Vorfall kommt, liegt auch daran, dass Hirntumore laut Dr. David Jenkinson von der Brain Tumour Charity, den die Zeitung zitiert, zu den “vergessenen Tumoren” zählen, obwohl auch in Deutschland jährlich 8.000 Menschen daran erkranken.

Während in Großbritannien jährlich rund 700 Millionen Pfund, umgerechnet etwa 816 Millionen Euro, in die Krebsforschung investiert werden, kommen der Erforschung von Hirntumoren davon nur etwa drei Prozent zugute. Es ist also wenig verwunderlich, dass andere Krebsarten mitterweile oft deutlich besser behandelbar sind.

Emilys zwölfjähriger Bruder sammelt Geld für die Hirntumorforschung

Genau wie Andreas Gabalier durch den Tod eines geliebten Menschen zur Musik kommt, kommt auch der zwölfjährige Bruder des als klug und beliebt geltenden Mädchens auf die Idee, seine Trauer in etwas Positives zu verwandeln. Er will etwas gegen den Missstand unternehmen, damit andere Menschen nicht das schreckliche Schicksal seiner Schwester teilen müssen.

Der Junge unternimmt in der Folge unter anderem eine 75 Kilometer lange Radtour und besteigt den höchsten Berg Englands. Alles nur mit einem Ziel: Aufmerksamkeit auf Hirntumore lenken und Geld für deren Erforschung einsammeln. Mit Erfolg: Insgesamt gelingt es ihm, 21.000 Pfund, umgerechnet fast 25.000 Euro, an Spenden zu sammeln.

Hirntumore sind die zweithäufigste Krebsart bei Minderjährigen

Natürlich ist dies eine unglaubliche Leistung für einen zwölfjährigen Jungen, der damit seine verstorbene Schwester ehren will. Für die Erforschung von Hirntumoren ist es dennoch nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Wie die Deutsche Welle berichtet, sind Hirntumore die zweithäufigste Krebsart bei Kindern und Jugendlichen.

Die Deutsche Hirntumorhilfe gibt an, dass sie 25 Prozent aller Krebsdiagnosen bei jungen Patienten ausmachen und Kinder im Durchschnitt im Alter von sechseinhalb Jahren daran erkranken. Wer sich über Hirntumore informieren möchte oder diese wichtige Forschung unterstützen will, findet auf der Website der Deutschen Hirntumorhilfe e.V. alle Möglichkeiten dazu. Krebs kann bei der richtigen Behandlung überwunden werden, wie die Beispiele von so manchen Prominenten beweisen.

© The Washington Post@Getty Images

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