Thomas Gottschalk moderiert Wetten, dass…? am 25. November 2023 ein letztes Mal. Jetzt nennt er die Gründe für seinen endgültigen TV-Abschied.
Am 25. November wird Thomas Gottschalk zum letzten Mal als Gastgeber der beliebten ZDF-Show Wetten, dass…? auftreten. Er beendet sogar die Moderation von gleich zwei Shows. Jetzt gibt er gegenüber der Zeit zu, dass er gemischte Gefühle habe, da das ZDF nicht intensiv um sein Bleiben werbe. Gottschalk sieht seinem endgültigen Abschied zudem mit einer Spur Wehmut entgegen, und spricht auch über das aktuelle gesellschaftliche Klima.
Politische Korrektheit mache es ihm als Moderator schwer
Gottschalk sieht beispielsweise das Internet und die heutige Welle der politischen Korrektheit als Gründe dafür, dass sich seine Rolle als Moderator von Wetten, dass..? stark verändert habe.
Vor seiner letzten Sendung spricht der 73-jährige Entertainer bei der Zeit über die Veränderungen in der Medienlandschaft, und wie diese seinen Rücktritt beeinflussen.
Er fühlt sich mit dem Zeitgeist konfrontiert
Gottschalk gibt in diesem Zusammenhang zu, dass er eine gewisse Vorsicht entwickelt habe, um nicht gegen den Zeitgeist zu verstoßen. Er möchte nicht als "Vater des Herrenwitzes" wahrgenommen werden.
So sagt er: „Seit einer gewissen Zeit werde ich als alter, weißer Mann gesehen, der nichts begriffen hat.“ Darüber hinaus sieht er sich als jemand, dessen Verhalten in TV-Shows zunehmend kritisch betrachtet werde:
Ich ergreife da auch ein bisschen die Flucht bei „Wetten, dass...?’: Bevor ich nur noch Shitstorms erzeuge, weil ich Frauen ans Knie fasse, höre ich lieber auf.
Gottschalk nimmt den Wandel der Sozialisierung wahr
Der Moderator reflektiert auch über die Veränderungen in der Sozialisation der jungen Generation und teilt seine Erkenntnis, dass Lieder wie Rote Lippen soll man küssen nicht mehr in die heutige Zeit passen.
Gottschalk akzeptiert, dass bestimmte Verhaltensweisen von früher heutzutage nicht mehr angebracht seien, und zieht sich daher lieber zurück. Dies gleicht einer Lebensentscheidung - wie der über die Trennung von seiner Ehefrau.
Bei „Wetten, dass…? hätte er gerne einen bestimmten Gast gehabt
Gottschalk bedauert jedoch, dass er die ehemalige Bundeskanzlerin Angela Merkel nie in seiner Show begrüßen konnte, und äußert sein Unverständnis darüber.
Auch über die ausgebliebene Teilnahme von Olaf Scholz verspürt er Missmut, schreibt dies aber dem Prinzip der Staatsferne des ZDF zu. Er enthüllt auch, welche Frage er dem Bundeskanzler gerne gestellt hätte: „Herr Bundeskanzler, hätten Sie gedacht, dass Sie mal der Ersatzmann für einen Tennisprofi sind?“
Gottschalk versus Bohlen
Zum Schluss des Interviews nimmt Gottschalk auch noch Dieter Bohlen ins Visier, mit dem er ein angespanntes Verhältnis hat. Er beschreibt Bohlen als jemanden, der äußerst fokussiert auf seine TV-Präsenz sei und während der Drehpausen den Kontakt zu anderen meide.
Dies habe unter anderem ihre gemeinsame Zeit in der Jury von Das Supertalent geprägt. Aber apropos gemeinsame Zeit: Nach seinem TV-Aus kann Gottschalk nun mehr Zeit mit seiner Freundin Karina Mroß verbringen, die seine Augen zum Leuchten bringt.