Uli Hoeneß und Cem Özdemir streiten sich nicht über die Butter auf dem Brot, sondern über den Zucker im Kaffee. Oder ist alles nur ein Missverständnis?
Die Gemüter waren doch recht erhitzt beim „Sonntags-Stammtisch“ des Bayrischen Rundfunks. In der Gesprächsrunde werden Themen querbeet diskutiert. Mit von der Partie ist auch Uli Hoeneß. Dieser ist dafür bekannt, nicht gerade feinfühlig mit seinen Worten und Kritiken umzugehen. Das Thema kommt auf Cem Özdemir und die Frage des Zuckerverbotes.
Hoeneß will sich von niemandem seinen Zuckerkonsum verbieten lassen
Uli Hoeneß ist für seine streitbare Persönlichkeit allseits bekannt. Am „Sonntags-Stammtisch“ auf dem Sender BR, macht er sich Luft darüber, was er von der Ampel-Koalition im Einzelnen und von Cem Özdemir im Besonderen denkt und hält.
Sehr sauer scheint ihm die „Bevormundung“ speziell durch die Grünen, allen voran Cem Özdemir, aufzustoßen: „Wenn der Herr Özdemir mir vorschreiben will, dass ich keinen Zucker mehr in den Kaffee tun soll...“ Die anwesende Politik-Professorin Ursula Münch versucht Hoeneß zu erklären, dass Özdemir dies so nie gesagt habe. Uli Hoeneß indes beharrt auf seiner Meinung.
Da platzt dem Bundesernährungsminister Özdemir der Kragen
Der 1965 in Bad Urach, Baden-Württemberg, geborene Cem Özdemir, hat lange Geduld, doch da platzt ihm der Kragen. Er meldet sich auf X (ehemals Twitter) und schlägt gewieft zurück:
„Herr Hoeneß, mit Verlaub, Sie lügen. Das sind Fake News. Trinken Sie Ihren Kaffee schwarz, mit Milch, Zucker, Süßstoff oder auch mit Schinkenwürfeln, wenn Sie das wollen.“
Auch einen kleinen Nachtritt kann sich der Bundesernährungsminister nicht verkneifen: „Oder ärgern Sie sich nur, weil der VFB (Stuttgart) in der Tabelle vor dem FCB (Bayern) steht?“
Plant der Bundesgesundheitsminister ein generelles Zuckerverbot?
Nein, das tut er nicht. Hintergrund der Debatte war, dass Cem Özdemir Werbung für Lebensmittel, welche für Kinder ungesund sind, verbieten will. Er will also nicht das Lebensmittel an sich verbieten, sondern lediglich die Werbung dafür, wenn das Produkt vor allem auf Kinder abzielt.
Cem Özdemir belegt im Moment den siebten Rang der unbeliebtesten deutschen Politiker, aber dies hat nicht nur mit den Plänen des Werbeverbotes für Lebensmittel mit hohem Zucker-, Fett- oder Salzgehalt zu tun.
Uli Hoeneß macht klar, dass er mit der Ampel-Koalition nicht zufrieden ist
Die Zuckerdiskussion ist nur die Spitze vom Eisberg. Das eigentliche Thema ist die Landtagswahl in Bayern. Hierbei hat die Partei AfD (Alternative für Deutschland), einen enormen Zuwachs verzeichnen können. Dafür macht Hoeneß vor allem die Grünen verantwortlich.
Auch an der Migrationspolitik und dem Abschalten der Atomkraftwerke lässt der Ehrenpräsident des FC Bayern kein gutes Haar. Es scheint so, als ob die Zuckerdebatte nur das Tüpfelchen auf dem I war.
Da hilft es auch nichts, dass die anderen Gäste zu berichtigen versuchen
Es fällt vielen Zuschauer:innen und auch Journalist:innen auf, dass Uli Hoeneß sich in letzter Zeit des Öfteren etwas verhaspelt. Der 71-Jährige hört nicht zu, wenn ihn bei der Gesprächsrunde im Bayrischen Fernsehen die anderen Gäste korrigieren wollen.
Er lässt sich nicht von seiner Meinung abbringen. Beim Thema Atomkraftwerke und deren Abschaltung sagt er, dass er den Chef von RWE kenne und dieser der gleichen Meinung sei wie er.
