Am 20. Januar 2009 verließ George W. Bush zum letzten Mal als Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika das Weiße Haus und übergab die Schlüssel an seinen Nachfolger Barack Obama, 61. Seitdem führt er ein unauffälliges, eher zurückgezogenes Leben. Was macht der Ex-Politiker eigentlich heute?
Bushs Regierungszeit
Der heute 76-Jährige Bush war 62 Jahre alt, als seine Amtsperiode als Präsident endete. Insgesamt zwei Perioden – also acht Jahre lang – führte er eines der größten und einflussreichsten Länder der Welt an und lenkte dessen Geschicke und das Weltgeschehen.
Der Republikaner segnete als eine seiner ersten Amtshandlungen den endgültigen Ausstieg der USA aus dem Kyoto-Abkommen zur Reduzierung der Treibhausgase ab.
Er war Oberster Befehlshaber, als am 11. September 2001 vier entführte Passagierflugzeuge in die Twin Towers des World Trade Centers in New York City krachten. Danach verkündete er den "Krieg gegen den Terrorismus" und führte zunächst Krieg gegen Afghanistan.
Später führte er einen sogenannten Präventivkrieg gegen den Irak, der von vielen Beobachtern kritisiert wurde.
Das Leben des 43. US-Präsidenten nach seiner Amtszeit
Heutzutage wohnt der frühere texanische Gouverneur mit seiner Frau Laura, 75, in dem 5000-Seelen-Städtchen Preston Hollow in der Nähe von Dallas, Texas. Dort lebt Bush, der 2010 seine Memoiren unter dem Titel "Decision Points" (deutsch: Entscheidungspunkte) veröffentlichte, ein eher unauffälliges Leben.
Aus der Politik hat er sich weitestgehend zurückgezogen. 2016 unterstützte er jedoch als Berater seinen Bruder John Ellis "Jeb" Bush, 69, im Vorwahlkampf der Republikaner für die Präsidentschaftswahl.
Laut The Washington Post äußerte sich der Parteikollege des Weiteren ablehnend zu Unternehmer Donald Trump, 76, der 2016 als Parteikandidat nominiert wurde. Wie auch sein Vater George H. W. Bush, 94, und sein Bruder Jeb verweigerte Bush jr. Trump seine Unterstützung.
Bush tritt heute noch häufig als Redner auf – ganz so wie etliche seiner Vorgänger, u.a. Bill Clinton, 76. Der frühere Unternehmer scheint mit dieser dritten Karriere einen Treffer gelandet zu haben.
Wie der Tagesanzeiger berichtet, ist die Tätigkeit als Redner für ihn äußerst lukrativ. Bush ist oft gefragt. So soll er damit seit 2009 mindestens 15 Millionen Dollar verdient haben.
Welche Talente stecken noch in George W. Bush?
In einem Artikel des Spiegel heißt es, der ehemalige US-Präsident wäre seit Ende seiner politischen Laufbahn unter die Maler gegangen.
Seine Kunstlehrerin Bonnie Floyd schwärmt in einem Interview mit dem Fernsehsender Fox 5 Atlanta:
"Er hat eine große Leidenschaft für die Malerei, es ist verblüffend."
Außerdem ist die Künstlerin sich sicher: "Er wird als großer Künstler in die Geschichte eingehen."
Zu Beginn habe Bush unzählige Hunde gemalt. Später konzentrierte er sich dann mehr auf Landschaften und auch auf Personenporträts.
Im Februar 2017 erschien sein Buch "Portraits of Courage: A Commander in Chief's Tribute to America's Warriors" (deutsch: Porträts des Mutes: Eine Hommage eines Oberbefehlshabers an die amerikanischen Kämpfer).
Darin veröffentlichte er eigene Ölbilder und Geschichten von amerikanischen Kriegsveteranen. Darauf folgte vier Jahre später ein weiteres Buch mit Ölbildern und Geschichten: "Out of Many, One: Portraits of America's Immigrants" (deutsch: Aus vielen wird einer: Porträts amerikanischer Einwanderer).
In seiner Freizeit fährt der Rentner außerdem gern Fahrrad, besucht Baseballspiele, spielt Golf und liest Bücher über die Geschichte der USA.
In einem Interview mit USA TODAY fasst er sein jetziges Leben zusammen:
"Ich bin froh, nicht mehr im Rampenlicht zu stehen. Das bin ich wirklich. […]Ich denke, zu einem erfüllten Leben gehört auch, dass man gefordert wird. Ich werde auf dem Golfplatz gefordert, ich werde herausgefordert, fit zu bleiben, und meine Bilder fordern mich. Ich bin glücklich."
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