Das macht Altbundeskanzler Gerhard Schröder heute

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Wegen seiner Nähe zu Russland musste Gerhard Schröder zuletzt viel Kritik einstecken. Aber auch in den Vorjahren sah sein Leben ziemlich turbulent aus. Kein Wunder, dass seine Freunde sich um den Altkanzler sorgen.

Seit seiner Amtszeit, die von 1998 bis 2005 andauerte, verbindet Ex-Bundeskanzler Gerhard Schröder und Russlands Präsident Wladimir Putin eine enge Freundschaft. Gegenseitige Besuche in Hannover und St. Petersburg gehörten ebenso dazu, wie Schröders Übernahme von hohen Positionen in russischen Unternehmen und die gegenseitige öffentliche Unterstützung.

Es war diese Nähe, für den SPD-Mann Schröder seit dem Einmarsch Russlands in die Ukraine im Februar 2022 immer wieder negative Schlagzeilen erntete. Sowohl für seine beruflichen Tätigkeiten als auch für seine mangelnde Distanzierung vom Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine hagelte es Kritik von allen Seiten.

Auch wenn Schröder in der Folge beispielsweise als Aufsichtsratsvorsitzender beim russischen Ölkonzern Rosneft zurücktrat, strebten zahlreiche Parteigenossen ein Parteiausschlussverfahren gegen ihn an.

Im August folgte zunächst eine gute Nachricht für den heute 78-Jährigen: Eine Schiedskommission entschied laut RedaktionsNetzwerk Deutschland, dass er nicht gegen die Parteiordnung verstoßen habe und somit in der Partei bleiben könne.

Mittlerweile haben einige SPD-Verbände allerdings Berufung gegen den Schiedsspruch eingelegt, der Ausgang ist noch offen.

Seit Schröders Amtszeit verbindet ihn eine enge Freundschaft mit Russlands Präsident Wladimir Putin Holger Hollemann/picture alliance@Getty Images

Seine Vertrauten sorgen sich um den Altkanzler

Für seine Freunde stellte das Festhalten an der Nähe zu Russland einen Grund zur Sorge dar, berichtet Bunte und beruft sich dabei auf Aussagen langjähriger Vertrauter des Altkanzlers gegenüber dem RedaktionsNetzwerk Deutschland. Das wahre Drama sei mittlerweile weniger ein menschliches als ein politisches:

„Gerd braucht eigentlich Hilfe, aber er nimmt sie nicht an.“

Schröder sei isoliert wie noch nie, heißt es weiter, aber er zeige keine Anstrengung, daran etwas zu ändern. Er habe sich verrannt, bleibe aber starrsinnig und meine, er müsse alles allein durchstehen. Während eines Interviewtermins mit der New York Times habe Schröder nicht nur Putin weiterhin verteidigt, sondern auch viel Weißwein konsumiert, was deutlich mache, dass Schröder niemanden mehr habe, der einen solchen Interviewtermin inhaltlich professionell vorbereite und begleite. Niedersachsens früherer Justizminister Christian Pfeiffer sprach indes von einer Persönlichkeitsveränderung, die der Altkanzler zeige:

„Der Mann, den wir da jetzt erleben, ist nicht mehr der Gerhard Schröder, den wir aus seiner Zeit als Kanzler kennen.“

Eine weitere unerfreuliche Nachricht dürfte ein Beschluss des Haushaltsausschusses des Bundestages im Mai 2022 für den Altkanzler gewesen sein: Dabei strichen laut Spiegel die Abgeordneten dem Altkanzler einige Sonderrechte, zu denen dem Spiegel zufolge ein Büro mit vier Angestellten zählt, das mehr als 400.000 Euro im Jahr kostet. Schröder geht aktuell gegen diese Entscheidung vor.

Öffentlicher Rosenkrieg mit Ex-Ehefrau Doris Schröder-Köpf

Auch der öffentliche Rosenkrieg mit seiner Ex-Frau Doris Schröder-Köpf dürfte dem Altkanzler in den letzten Jahren zu schaffen gemacht haben. Das Paar hatte sich 2016 getrennt, seit 2018 ist Schröder mit der aus Korea stammenden Wirtschaftsexpertin Soyeon Schröder-Kim verheiratet.

2021 hatte Schröder-Köpf Schröder-Kim verklagt. Dabei ging es laut Gala um Aussagen von Schröder-Kim über den genauen Zeitpunkt und Anlass der Trennung des ehemaligen Kanzlerpaares.

Dabei betonte sie, dass sie nicht der Grund für die gescheiterte Beziehung gewesen sei und habe sich laut Schröder-Köpf während einer Pressekonferenz in Seoul „über das angebliche Familien-, ja sogar Intimleben des noch verheirateten Mannes - bis hin zur Schlafzimmernutzung“ geäußert.

Kurz vor dem Gerichtstermin hatte die Ex-Frau Schröders die Klage laut Bunte jedoch fallen gelassen, nachdem eine Herzoperation „ihren inneren Kompass neu ausgerichtet“ habe.

Anfang 2022 trafen die Ex-Eheleute jedoch erneut im Gerichtssaal aufeinander, diesmal stammte die Klage von Gerhard Schröder selbst.Laut Spiegel wollte er das dauerhafte Wohn- und Nutzungsrecht des gemeinsam erworbenen Altbaus im Zooviertel in Hannover, das seine Ex-Frau und er vereinbart hatten, ins Grundbuch eintragen lassen.

Schröder lebt dort mit seiner fünften Ehefrau Soyeon Schröder-Kim in einer 95 Quadratmeter großen Wohnung und nutzt ein Büro. Schröder zufolge habe er nur sichergehen wollen, dass dieses Recht auch bestehe, sollte seine Ex-Frau die Immobilie jemals veräußern.

Schon früher hatte es Streit zwischen den beiden Frauen wegen des Hauses gegeben. Dabei ging es um eine Statue im Treppenhaus, die Schröder-Köpf umstellen wollte.

Gerhard Schröder und Ex-Frau Doris Schröder-Köpf tragen ihren Rosenkrieg öffentlich aus Michael Gottschalk/Photothek@Getty Images

Ehefrau Nummer fünf betont ihre Eigenständigkeit

Soyeon Schröder-Kim ist die fünfte Ehefrau von Altkanzler Gerhard Schröder. Kritiker werfen ihr immer wieder vor, dass sie den Promi-Bonus ausnutze, um ihre Geschäfte voranzutreiben. Dem widersprach die 54-Jährige in der Rheinischen Post:

„Mein Mann und ich führen eine Beziehung auf Augenhöhe. Ich bin nicht die Kanzlergattin. Ich bin nicht das Anhängsel des Altkanzlers.“

Ihr Erfolg im Beruf habe nichts mit ihrem Mann zu tun. Die Dolmetscherin war Repräsentantin der Wirtschaftsförderungsgesellschaft des Landes Nordrhein-Westfalen, als sie den Altkanzler kennenlernte.

Besteht auf ihre Selbstständigkeit: Schröders fünfte Ehefrau Soyeon Schröder-Kim Julian Stratenschulte/picture alliance@Getty Images
© Florian Gaertner/Photothek@Getty Images

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