Picassos Muse stirbt mit 101 Jahren: Françoise Gilot war auch die Geliebte des Malers

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Sie ist die einzige Frau, welche den großen und genialen Maler jemals verlassen hat. Nun ist Gilot in New York verstorben. Wer war sie?

Von Françoise Gilot stammt der Satz „Es war eine Katastrophe, mit Picasso zu leben, aber eine wunderschöne“. Die zehn Jahre, welche das Paar miteinander verbringt, sind von viel Leidenschaft, Liebe, Streit, zerbrochenem Glas und verletzten Gefühlen geprägt.

Mit 101 Jahren erliegt sie in New York einem Herzleiden

Ihre Tochter Aurelia bestätigt gegenüber US-Medien, dass ihre Mutter Françoise an den Folgen einer längeren Erkrankung des Herzens und der Lunge nun im 101. Lebensjahr in einem Krankenhaus verstorben sei.

Ihre Mutter war eine anerkannte Malerin und Schriftstellerin. Sie schaffte dies, obwohl Pablo Picasso ihr nach eigenen Aussagen große Steine in den Weg gelegt habe. Der Grund hierfür? Sie habe es gewagt, ihn, den großen stolzen Pablo Picasso zu verlassen.

Sie ist seine Muse, seine Geliebte und die Mutter zweier seiner Kinder

Als sie 1943 das Genie Pablo Picasso trifft, ist sie 22 Jahre alt und er ist bereits in seinem 62. Lebensjahr. Zu diesem Zeitpunkt ist er immer noch mit seiner Frau Olga verheiratet, und bleibt dies auch während der gesamten Beziehung zu Françoise.

In einem Interview sagt sie kurz vor ihrem Tod, dass die ersten Jahre mit Picasso am besten gewesen seien. Sie hätten sich nur zweimal im Monat gesehen. Das Paar bekommt innerhalb von zehn Jahren die Tochter Paloma Picasso, welche sich selbst zu einer Designerin entwickelt, und Sohn Claude. Picasso hat insgesamt 7 Kinder - 4 eheliche und 3 uneheliche. Trotzdem gilt er im Gegensatz zu Boris Becker nicht als Rabenvater.

Françoise Gilot: Ich habe Pablo Picasso überlebt

Picasso war nicht nur von der Malerei besessen, sondern auch von Frauen. Der geniale Maler war ein Frauenheld und hatte unzählige Geliebte, bis ins hohe Alter. Eine Scheidung mit 80 Jahren wie bei Wolfgang Porsche, kam für ihn nie in Frage. Allerdings hatte er auch ein recht gestörtes Verhältnis zum weiblichen Geschlecht.

Alles ist geprägt von viel Leidenschaft. Erlischt diese, kommen viel Leid, Verletzungen und Betrug ins Spiel. Gilot sagte einmal: "Marie-Thérèse Walter erhängte sich, Jacqueline Roque erschoss sich, Olga Chochlowa und Dora Maar sind wahnsinnig geworden – aber ich, ich habe ihn überlebt."

Françoise Gilot in ihrem Pariser Atelier, Paris, 1988 Photo by julio donoso@Getty_Images

Die Kunst wird ihr in die Wiege gelegt

Françoise Gilot wird am 26.11.1921 in Neuilly-sur-Seine geboren. Ihre Mutter war bereits Aquarellmalerin. Ihrem Vater wäre es hingegen lieber gewesen, wenn sie Jura studiert hätte. Schon sehr früh hilft ihre Großmutter ihr dabei, ihre ersten Ausstellungen in ihrem Wohnzimmer auszurichten.

Die Zeit mit Picasso nennt sie später zwar als inspirierend und beeinflussend, aber sie habe doch ihren eigenen Stil gefunden. Dieser wird trotz aller Widrigkeiten später sowohl in ihrer Malerei als auch in ihrer Literatur vom Publikum honoriert.

Später heiratet Gilot einen Maler und einen Wissenschaftler

Ihre Tochter Aurelia stammt aus einer recht kurzen Ehe mit dem Maler Luc Simon. Als diese Ehe scheitert, zieht sie nach New York. Dort heiratet Gilot 1970 Jonas Salk. Dieser gilt als Entdecker des Polio-Impfstoffes. Mit ihm verbringt sie 25 Jahre bis zu dessen Tod.

Als Schriftstellerin schreibt sie das Buch „Leben mit Picasso“. Dieser ist völlig außer sich vor Wut, weil er denkt, es handle sich um ein Enthüllungsbuch wie bei Fürstin Charlene von Monaco. Picasso versucht, das Erscheinen zu verhindern – vergebens. Er führt daraufhin für eine Weile einen Kleinkrieg gegen seine ehemalige Muse - die einzige Frau welche ihn jemals verließ. Nun hat auch sie diese Welt für immer verlassen.

© Photo by ullstein@Getty_Images

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