Flugzeugabsturz in Kolumbien: Gerettete Kinder sind ein Wunder

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Es ist ein schwarzer Tag in Kolumbien, als ein Kleinflugzeug über dem Regenwald abstürzt. Zum Glück kommen nicht alle Insassen ums Leben.

Am 1. Mai 2023 überquert eine Cessna 206 den Amazonas-Regenwald im Heimatland der Sängerin Shakira. Plötzlich verschwindet sie vom Flugradar, als sie sich in der Nähe von San José del Guaviare befindet. Schnell wird klar: Hier passiert gerade etwas Schreckliches. Ebenso schnell bestätigt sich das Unglück, und die schwierige Suche nach dem abgestürzten Flugzeug beginnt.

Wunder sind noch möglich

Rund einen Monat nach dem traurigen Unglück und dem Start der verzweifelten Suche können Helfende und manche Hinterbliebene endlich aufatmen: Die vier vermissten Kinder des Unito-Volks im Alter von 11 Monaten, 3, 4 und 9 Jahren sind gefunden!

Die freudige Nachricht überbringt der kolumbianische Präsent, Gustavo Petro, höchstpersönlich, wie in der Zeit nachzulesen ist:

Nach mühsamer Suche durch unsere Streitkräfte haben wir die vier Kinder am Mittwoch lebendig wiedergefunden.

Die vier Kinder irrten durch den Urwald

Vor dem Fund der Kinder war nur klar, dass sie an Bord gewesen waren. Doch zunächst können sie die Suchtrupps aus 160 Soldaten, Helfern und anderen Einsatzkräften nicht finden. Auch Spürhunde und Satellitenbilder werden eingesetzt.

Mit jedem Tag sank die Hoffnung, sie zu finden. Wie sollten sie wissen, was sie essen und trinken können? Weiters gibt es gefährliche Tiere, Stolperfallen und vieles mehr, was ihnen zum Verhängnis werden könnte.

Niemand wollte die Hoffnung aufgeben

Auch wenn ein positives Ende der Suchaktion zuerst immer unwahrscheinlicher wurde, hatte es Zeichen gegeben, die neuen Ansporn gaben.

Tage vor dem Fund der Geschwister finden die Rettungskräfte angebissene Früchte. Die Hoffnung, dass die Kinder noch leben, wuchs erneut.

Auch die Großmutter beteiligt sich an der Suche

Indigene Völker in Amerika haben ihre eigenen Traditionen und oft auch eigenen Sprachen. Um die vermissten Kinder zu finden, eilt ihre Großmutter Fatima Valencia zu Hilfe, denn sie spricht die Sprache ihrer Enkel und Enkelinnen.

Per Lautsprecher wendet sie sich an die Geschwister und bittet sie, sich möglichst nicht großartig von Ort und Stelle zu bewegen, damit die Helfer sie finden können.

Die Bilanz des Absturzes

In der Maschine sitzen drei Erwachsene und vier Kinder. Wie durch ein Wunder überleben die Kinder und kämpfen sich mit einem kleinen Baby wochenlang durch den Dschungel.

Anders sieht es leider bei den Erwachsenen aus: Sowohl der Pilot als auch die beiden Erwachsenen, darunter die Kindesmutter, sterben bei dem Unglück.

Die Hintergründe des Fluges und des Absturzes

Im Vergleich zu Deutschland gibt es in Kolumbien, vor allem in ländlichen Gebieten ein weniger gutes Strassennetz. Entsprechend setzen sich die Menschen dort eher in Kleinflugzeuge, um von A nach B zu kommen.

Bisher ist noch unklar, wie es zu dem Flugzeugabsturz kam. Bisher ist nur bekannt, dass der Pilot kurz vorher Motorprobleme meldet. Fotos von der Unfallstelle zeigen, dass das Flugzeug mit der Flugzeugnase zuerst auf den Boden stürzte.

Eine traurige Reise

Laut br24 war die Familie auf dem Weg zum Vater der Kinder, für ein Familientreffen. Dieser musste die Flucht antreten, weil er immer wieder Bedrohungen durch die Farc ausgesetzt war.

Die Farc ist eine südamerikanische Guerillaorganisation. Auch nach dem Friedensabkommen 2016 ist es noch nicht gelungen, die Regionen komplett aus der Hand dieser illegalen Organisation zu befreien.

© Jeff Hutchens@Getty Images

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