Kein Tippfehler: Oliver Pocher fordert 100.000 Euro Schmerzensgeld von Fat Comedy

Homepage - Entertainment

Kein Tippfehler, sondern tatsächlich ernst gemeint: Als Entschädigung für die im März ausgeteilte Ohrfeige verlangt Oliver Pocher 100 000 Euro von Fat Comedy.

Als Fat Comedy, der mit bürgerlichem Namen Giuseppe Sumrain heißt, im März diesen Jahres erfolgreich versucht, Will Smiths Ausrutscher bei den Oscars nachzuahmen, hat er wohl nicht mit den unglaublichen Konsequenzen seines Handelns gerechnet. Bei einem Live-Event nähert sich der Comedian Pocher an und verpasst ihm vor laufenden Kameras eine schallende Ohrfeige, bei der sein Vorbild aus Hollywood nur staunen könnte. Doch für den geschmacklosen Publicity-Stunt muss Fat Comedy jetzt möglicherweise tief in die Tasche greifen.

Pocher fordert 100 000 Euro Entschädigung

Das Anwaltschreiben von Pocher als Reaktion auf die Ohrfeige lässt nicht lange auf sich warten. Dass der juristisch versierte TV-Moderator nicht zwei Mal gebeten werden muss, gerichtlich gegen einen Peiniger vorzugehen, damit hat wohl jeder gerechnet. Deutlich überraschender ist allerdings die astronomische Summe, die er im Gegenzug als Entschädigung fordert. 100 Tausend Euro soll Fat Comedy, der sich inzwischen öffentlich für die Aktion entschuldigt hat, an sein Opfer zahlen. Seine Anwälte sind fassungslos. Burkhard Benecken erklärt im Interview mit der Bild:

Beim ersten Lesen des Anwaltsschreibens sind wir bei der Zahl von einem Tippfehler ausgegangen. Wir sind immer noch sprachlos, dass diese Summe ernst gemeint sein soll.

Ohrfeige und Online-Mobbing

Der Anwalt zieht Parallelen zur US-amerikanischen Vorlage des Vorfalls. "Selbst Will Smith müsste bei den astronomischen Größenordnungen in den USA für seine Ohrfeige wohl nicht mit einem solchen Betrag rechnen", denkt sich Benecken. Das sieht das gegnerische Team anders. Pochers Anwältin Dr. Patricia Cronemeyer erklärt, warum die Forderung der hohen Summe an Fat Comedy angebracht sei:

Auch, wenn er das vielleicht selbst noch gar nicht begreift. Juristisch betrachtet handelt es sich um eine Entschädigung für erlittene Schmerzen unseres Mandanten sowie die hartnäckige Ausnutzung und Herabwürdigung seiner Person.

Die Ohrfeige hat nämlich noch eine Vorgeschichte. Schon über einen längeren Zeitraum macht Fat Comedy im Internet Stimmung gegen Pocher und sorgt mit Hasskommentaren und verletzenden Nachrichten für Schlagzeilen.

"Gibt es beim Schmerzensgeld einen Promi-Bonus?"

Und trotzdem: Sind die 100 Tausend Euro nicht doch etwas übertrieben? Betrachtet man alleine die Ohrfeige, sind bei vergleichbaren Fällen in Deutschland maximal Schmerzensgeldzahlungen von bis zu 500 Euro verhängt worden, führt Benecken auf. Fat Comedy hat sich zuvor schon bereit erklärt, Pocher als Entschuldigung 1000 Euro zu zahlen. Angesichts der nun genannten Summe schwindet allerdings sein Verständnis und seine Reue:

Ist das Pocher-Anwaltsschreiben Comedy? Oder gibt es beim Schmerzensgeld einen Promi-Bonus? [...] Dass Oliver Pocher jetzt auf eine solch schwindelerregende Summe kommt, hätte ich im Traum nicht erwartet.

Ob Fat Comedy die geforderte Summe wirklich an Oliver Pocher zahlen muss, wird ein Gericht entscheiden. Außerdem wird noch von einem Arzt festgestellt, ob Pocher langfristigere Schäden von dem Schlag erlitten hat. Sollte das der Fall sein, wird es immer wahrscheinlicher, dass sein Peiniger ganz tief in die Tasche greifen muss.

© Joshua Sammer / Kontributor@Getty Images

Mehr News