Die Wut und Empörung der Dortmund-Fans kochen hoch. Der Transfer von Felix Nmecha sorgte für kontroverse Diskussionen. Nun bittet er um eine Chance.
Dieser Transfer hatte es im Vorfeld schon gewaltig in sich. Dortmund braucht einen Ersatz, da Jude Bellingham 2023 zu Real Madrid wechselte. Felix Nmecha ist ein guter Mittelfeldspieler. Während der Corona-Krise bleibt er bei seinen früheren Vereinen Manchester City und Wolfsburg hinter den Erwartungen zurück. Und dann teilt er Social Media Posts, welche von manchen als homophob (die Angst vor Homosexuellen) und queerfeindlich (gegen alle Arten der sexuellen Vielfalt eingestellt) ausgelegt werden könnten. Jetzt bittet er in einem Video die Fans um eine Chance.
Ich bin Christ und liebe alle Menschen – bitte gebt mir eine Chance
Die Dortmunder Borussia versucht, die Wogen der Empörung zu glätten. Es gibt ein Video ihres Neuzugangs Felix Nmecha. Dieser versucht durch das Video gewisse Dinge zu erklären.
Auf YouTube sieht man einen ca. 2-minütigen Zusammenschnitt eines Interviews. Dort sagt Nmecha, wie auch der Bayern-Spieler Matthijs de Ligt, dass alles einfach gepasst habe, und dass es von Anfang an ein gutes Gefühl gewesen sei für ihn, zum BVB zu wechseln. Dann erklärt er:
Ich glaube, dass einige Dinge aus dem Kontext gerissen wurden. Ich bin Christ, liebe alle Leute und diskriminiere niemanden. Ich hoffe, dass die Fans mir die Chance geben, um mich kennenzulernen
Ist es ein Risikotransfer?
Viele Transfers stehen bei Dortmund im Raum, da es nicht klar ist, ob auch Mats Hummels seinen Abschied von der Borussia plant? Beim Transfer von Felix Nmecha stehen also gleich zwei Risiken im Raum. Das eine sind seine umstrittenen Posts, welche sehr schnell wieder gelöscht wurden. Das andere Risiko ist die sportliche Seite.
Felix Nmecha hat eben in den letzten zwei Jahren nicht das gezeigt, was einen Transfer für 30 Millionen Ablöse als berechtigt erscheinen lässt. Ist der mögliche Schaden durch die Verpflichtung größer als der Gewinn?
Die Kritik will nicht verstummen
Der BVB ist für seine Anhänger:innen mehr als nur ein Fußballverein. Er ist Heimat, Familie und ein großes Stück Identität. Eine Internet-Userin bringt ihre Enttäuschung anschaulich zum Ausdruck:
Der Verein hat den Punkt verpasst, deutlich zu machen, dass keine sportliche Qualifikation, persönliche Defizite bei den wichtigsten Werten des Vereins ausgleichen könnte. Generationen haben Kraft und Mühe investiert, dass jeder sich in der BVB-Familie willkommen fühlen kann.
Gilt dies auch für Felix Nmecha?
Der Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke schaltet sich ein
Dass der CEO Watzke reagiert, ist selten. Nun meldet er sich aber zu Wort. Er bestätigt, dass es in intensiven Gesprächen (mit Felix Nmecha) klar geworden wäre, dass dieser keine homophoben Gedanken in sich trage.
Bei seinem Vorgängerclub, dem VfL Wolfsburg, sei er immer als freundlicher und umgänglicher Spieler bekannt gewesen. Auch sein Ex-Trainer beim VfL, Niko Kovac, beschreibt ihn als einen ganz tollen Menschen und ganz feinen Kerl.
Wird Felix Nmecha dem Druck standhalten können?
Er ist der Wunschkandidat von Edin Terzic, dem BVB Trainer. Der Druck, welcher auf Nmecha lastet, ist enorm. Beim ersten Auflaufen im schwarz-gelben BVB-Trikot wird man sehen, wie die Fans reagieren.
Geht es dann um seine fußballerischen Fähigkeiten oder doch um seine unglücklichen Posts? Eine Ablösesumme von 30 Millionen schürt Erwartungen, und der Vergleich mit Jude Bellingham steht immer im Raum. Ob er die in ihn gesetzten Erwartungen erfüllen kann, werden wir bald sehen.
