Tim Mälzer über hohe Strompreise: "Noch bin ich bockig"

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Die steigenden Energie- und Gaspreise sind derzeit ein heikles Thema und machen auch der Gastronomiebranche zu schaffen. Jetzt fordert Tim Mälzer, dass der Staat eingreift.

Der Hamburger Fernsehkoch und Gastronom Tim Mälzer sieht große Probleme auf sich und viele weitere Kolleginnen und Kollegen zukommen. Hinsichtlich der stetig steigenden Energiekosten hofft er auf eine finanzielle Unterstützung der Bundesregierung für die Gastronomie. Der Koch sieht einen Strompreisdeckel als potenzielle Lösung.

Kosten einsparen ist in seiner Branche nicht so einfach möglich

Einfache Maßnahmen wie in Privathaushalten seien für produzierende Gewerbe nicht umsetzbar. Die Heizung herunterdrehen oder die Kühlung abschalten seien in einem Restaurant einfach nicht möglich, sagt der Fernsehkoch Tim Mälzer mit klaren Worten. Der TV-Gastronom fordert daher mehr Unterstützung vonseiten des deutschen Staates.

"Es wäre schön, wenn die Regierung deutlich machen würde, dass sie hilft, wenn wir aufgrund der aktuellen Veränderung vor wirtschaftlichen Herausforderungen stehen, die an die Existenz gehen", äußert sich der 51-Jährige gegenüber der Deutschen Presse-Agentur in Hamburg.

Vor allem ginge es ihm um Betriebe, die kurz vor dem Aus stünden. Diese seien auf Hilfe angewiesen und bräuchten zumindest ein Zeichen, dass sich die Regierung Sorgen mache und seine Bürgerinnen und Bürger unterstütze.

Mälzer fordert Maßnahmen

"So könnten die Strompreise – wenn diese ein maßgeblicher Anteil werden – gedeckelt werden und beispielsweise 75 Prozent der steigenden Energiekosten übernommen werden. Ein weiterer Parameter könnte ein Entgegenwirken bei der Umsatzsteuer oder anderen Fixkosten sein. Keiner schreit nach mehr." Für ihn sei es einfach eine Tatsache, dass eine Bäckerei Kostensprünge in Form von drei- oder vierfachen Strompreisen nicht so einfach überstehen könne.

Bei seinen Forderungen gehe es dem Profi-Koch nicht nur um seine eigenen Geschäfte, sondern vielmehr um jene, die durch die Pandemie schon geschwächt seien. "Wir kommen da irgendwie durch. Das werden wir schaffen, wie wir auch Corona überstanden haben. Aber wenn wir uns als anderes Wirtshaus mit den gleichen Problematiken beschäftigten müssten, hätte ich da gerade noch ärgere Bedenken und Existenzängste", macht er im Interview deutlich.

„Ich habe die Kühlung, die ich nicht einfach an und aus machen kann“

Mälzer erklärt weiter, dass viele Betriebe vor Problemen stehen, die man sich als Privatperson überhaupt nicht vorstellen kann. Einige Dinge seien in der Gastronomie einfach nicht wegzudenken, wenn man den Laden am Laufen halten wolle.

"Ich habe die Kühlung, die ich nicht einfach an und aus machen kann. Ich kann nicht weniger kühlen. Das darf ich nicht", sagt der Star-Koch. Zugleich seien die Strompreise für sein Restaurant Bullerei jedoch vervierfacht worden.

Der Koch beschäftigt rund 80 Mitarbeitende, darunter 27 Köch:innen. Die Preise auf seinen Speisekarten habe er in der Bullerei bisher noch nicht erhöht, denn das komme für ihn nicht in Frage. "Nein, ich weigere mich. Aber es ist ein Noch. Noch bin ich bockig. Ich sitze das jetzt aus, bis ich weiß und bewerten kann, wie hart uns die Veränderungen wirklich treffen werden."

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