Collien Ulmen-Fernandes wird Opfer eines widerwärtigen Deepfakes. Nun wehrt sie sich dagegen.
Unsere hochtechnologisierte Welt hat nicht nur Vorteile. Denn tatsächlich lassen sich dank moderner Technik auch viel leichter Fälschungen von Bildern, Stimmen oder sogar Videos erstellen. Die Autorin J.K. Rowling glaubt, mit dem ukrainischen Präsidenten Selenskyj zu telefonieren, was sich später als unwahr herausstellt. Nun ist auch Collien Ulmen-Fernandes betroffen.
Die Moderatorin entdeckt gefälschte pornographische Inhalte von sich
Collien Ulmen-Fernandes bekommt einen heftigen Schock als sie kürzlich im Internet surft. Wie die 42-Jährige dem Fernsehsender RTL erzählt, entdeckt sie online nämlich plötzlich pornographische Videosequenzen, in denen sie selbst die Hauptrolle spielt.
Dabei hat die Moderatorin diese nicht etwa selbst aufgenommen und sie sind auch nicht versehentlich ins Internet geraten. Tatsächlich handelt es sich bei dem Pornovideo nämlich um einen sogenannten Deepfake. Also ein Video, welches mit Computertechnik täuschend echt gefälscht wurde.
So entstehen Deepfakes
Collien Ulmen-Fernandes, die in diesem Jahr mit der ganzen Familie nach Mallorca auswandert, sagt RTL gegenüber: “Ich habe mich nicht getraut, das anzuschauen, ich will das nicht sehen!”, denn die gefälschten Szenen wirken erschreckend real.
Bei dem Deepfake von Collien Ulmen-Fernandes wird ihr Gesicht auf das einer Pornodarstellerin montiert. Durch die fortgeschrittene Deepfake-Technik, die mit künstlicher Intelligenz arbeitet, passen auch die Mimik und Bewegungen der zusammengeschnittenen Bildbestandteile zueinander, und so ergibt sich ein äußerst realistisches Video.
Collien Ulmen-Fernandes geht gegen Deepfakes vor
Welche:r Kriminelle:r hinter der Erstellung und Verbreitung des Videos im Internet steckt, ist noch nicht geklärt. Collien Ulmen-Fernandes kämpft nun gegen pornographische Deepfake-Inhalte. Allerdings nicht nur für sich, sondern vor allem für andere Frauen. Gegenüber RTL sagt die 42-Jährige:
Es geht mir gar nicht um mich. Es geht um junge Mädchen und Frauen, die in der Schule, in WhatsApp-Chats, bloßgestellt werden. Für die das massive Folgen haben kann. Da muss man einfach dringend was machen!
Sie weiß nun schließlich aus eigener Erfahrung, dass man sich als Betroffene “bloßgestellt und schutzlos” fühlt, und will dieses Gefühl anderen Frauen und Mädchen ersparen.
Die 42-Jährige übergibt der parlamentarischen Staatssekretärin eine Petition
Als Teil ihres Kampfes gegen pornographische Deepfakes unterzeichnet Collien Ulmen-Fernandes, die schon als Teenagerin ein Haus besitzt, auch eine Petition. Und zwar eine des Vereins HateAid, der sich gegen Hass einsetzt. Die Petition trägt den Titel Ungewollt nackt im Netz: Porno-Manipulation jetzt stoppen! und wird insgesamt von über 76.000 Personen unterzeichnet.
Neben normalen Bürger:innen befinden sich unter den Unterzeichnenden auch viele Prominente wie beispielsweise die Moderatorin Louisa Dellert, die Politikerin Sawsan Chebli oder die Schauspielerin Ninia LaGrande. Wie die Berliner Zeitung berichtet, übergibt Collien Ulmen-Fernandes die Petition nun der parlamentarischen Staatssekretärin Daniela Kluckert in Berlin.
