Karl-Theodor zu Guttenberg: „Depressionen sind mir nicht unbekannt“

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Ex-Politiker Karl-Theodor zu Guttenberg hat sein neues Buch „3 Sekunden“ herausgebracht. Schonungslos offen berichtet er über seine größte Krise.

In Europa sind Themen wie Scheitern, seelische Erkrankungen und Depressionen immer noch Tabu-Themen. Im neuen Buch vom Freiherr zu Guttenberg bricht dieser genau dieses Tabu. Sehr offen arbeitet er die Schattenseiten seiner Kindheit, seiner gescheiterten politischen Karriere und seines Lebens auf.

Auch Depressionen sind Karl-Theodor zu Guttenberg nicht fremd

Karl-Theodor zu Guttenberg (51) bricht das Schweigen und behandelt somit ein Tabu-Thema. Das neueste Buch von ihm liegt dem Magazin Bunte vor, dort schreibt er:

"Über Scheitern spricht man bei uns nicht gern. Allzu oft aus Angst vor Häme und Stigmatisierung. Auch mir sind Depressionen nicht fremd."

Solche offenen Worte können nicht nur ihm selbst bei der Bewältigung seiner mentalen Probleme helfen, sondern auch anderen Betroffenen das richtige Signal senden, sich Hilfe zu suchen.

Schonungslose Anerkennung seiner eigenen Fehler und mentalen Probleme

Die sogenannte Guttenberg-Affäre, bei welcher herauskommt, dass sein Doktortitel auf einem Plagiat beruht, ist mit Sicherheit sein größtes Scheitern. Auch hierüber findet der Adelige klare Worte:

"Ihr Verdrängen hat mich wahrscheinlich noch untauglicher für die große Politik gemacht, als ich es ohnehin schon war. Erst langsam beginnt man in unseren Eitelkeitsblasen von Politik, Wirtschaft und Medien zu begreifen, dass ein Bekenntnis zu seelischen Erkrankungen kein Zeichen von Schwäche sein muss. Wenigstens müssten wir dann nicht mehr flüstern."

Laut zu Guttenberg werden mentale Erkrankungen in den USA eher akzeptiert

Ex-Minister zu Guttenberg zieht ein beachtliches Resümee:

"Das Einräumen seelischer Verletzungen ist in den USA salonfähig. Wir sind hingegen bestenfalls Entwicklungsland. Über Scheitern spricht man bei uns nicht gern. Allzu oft aus Angst vor Häme und Stigmatisierung. Lieber erfreut man sich an der Not der anderen als an der Überwindung der eigenen.“

Tatsache ist, dass die offizielle Zahl der psychischen Erkrankungen der deutschen Bevölkerung laut der deutschen Ärztekammer bei erschreckenden 28 Prozent liegt. Das sind tatsächlich 17,8 Millionen Menschen in allen Altersgruppen.

Seine Ehefrau bewahrt ihn vor der Medikamentenabhängigkeit

Auch von Selbstdiagnose und Therapie rät Guttenberg ab. Er habe gedacht, er sei in der Midlife-Crisis und schwang sich auf ein Pferd – aus therapeutischen Gründen. Das Ende vom Lied war ein Reitunfall. Trotz zahlreicher Knochenbrüche durch den Reitunfall sei er aber fröhlich und euphorisch gewesen.

Dies führt er auf die extrem hohe Dosis des Schmerzmittels Oxycodon zurück. Sein Arzt habe ihm eine Packung mit 87 Pillen verschrieben, laut Guttenbergs Buch „3 Sekunden“. Seine Frau Stephanie zu Guttenberg habe damals nicht lange gefackelt und ihm die Tabletten abgenommen.

Stephanie und Karl-Theodor zu Guttenberg bei den Bayreuther Festspielen, Bayreuth, 2010 Photo by Seyboldt@Getty_Images

Die Trennung von seiner Frau fällt ihm schwer

Erst vor ein paar Wochen verkündet das einstige Glamour-Paar Stephanie und Karl-Theodor zu Guttenberg überraschend seine Trennung. Das Paar war 23 Jahre lang verheiratet und hat zwei Töchter.

Während nach der Trennung seine Noch-Ehefrau Stephanie zu Guttenberg zwischen Freiherr und Herzog wählen kann, fällt ihm das Scheitern seiner Ehe schwer. Wegen der Kinder seien sie zwar noch in großer Freundschaft verbunden, aber auch eine Trennung belastet die Psyche.

Falls du selbst an Depressionen oder einer anderen psychischen Erkrankung leiden solltest, wende dich bitte an deinen Hausarzt, an eine psychologische Anlaufstelle oder an die Telefonseelsorge (kostenlos erreichbar in Deutschland unter den Rufnummern 0800/111 0 111 oder 0800/111 0 222, in Österreich unter der Gratis-Rufnummer 142, und in der Schweiz unter der Rufnummer 143 mit Gebühren von 0 bis 70 Rappen).

© Photo by Müller-Stauffenberg@Getty_Images

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